Abstract

Bei den Stromnutzungen ist Deutschland schon einige große Schritte vorangekommen auf dem Weg zur „Klimaneutralität“. Mit dem im Jahr 2000 durch das EEG (Erneuerbare-Energien-Gesetz) geschaffenen Vergütungssystem für die EE-Stromerzeugung wurde die Basis gelegt (im ersten Halbjahr 2022 betrug der Anteil der erneuerbaren Energien fast die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs). Wesentlich weiter entfernt ist Deutschland bei den anderen Energienutzungen: beim Verkehr, bei der Landwirtschaft und bei der Wärmeversorgung. Hier haben die 16 Jahre CDU-CSU-FDP-SPD-Regierungen in unterschiedlichen Konstellationen einen großen Politikstau hinterlassen, weil sie sich beharrlich der Problemanerkennung verweigert und den kurzfrist- und kurzsichtigen Interessen der dominierenden Marktakteure nachgegeben haben. Mit einem dieser zentralen Defizitbereiche – dem der klimaschonenden Wärmeversorgung – soll sich dieses Jahrbuch tiefer befassen. Es widmet sich hierzu ebenso der technischen wie der politischen, der wirtschaftlichen wie auch der strategisch-planenden Seite – auch vor dem Hintergrund der dabei zu bewältigenden sozialen Herausforderungen. Der vorliegende Beitrag soll dazu eine Art rahmengebende Hinführung liefern, in der die praktischen Probleme erläutert, die bisherige Entwicklung skizziert und die rechtlichen Ausgangsbedingungen veranschaulicht werden.