„Das gescheiterte Attentat Claus Schenk Graf von Stauffenbergs gegen Hitler vom 20.7.1944 in der Wolfsschanze hatte aufgrund zunehmender Verfolgungen tiefgreifende Auswirkungen auf die gesamte bürgerliche Opposition gegen Hitler. Der den Freiburger Kreisen nahestehende W. Eucken und der Jurist E. Wolf wurden in Freiburg festgenommen und verhört, W. Bauer und die Ökonomen C. v. Dietze und A. Lampe in Berlin in Untersuchungshaft genommen und gefoltert, der russische Einmarsch in Berlin kam ihrer Verurteilung zuvor. Carl Goerdeler, der ehemalige Leipziger Oberbürgermeister und Reichspreiskommissar, der im Zentrum der zweiten Gruppe des Widerstands stand, der u.a. Wirmer und Dohnanyi angehörten, wurde nach Verhaftung und Folterung hingerichtet. Hauptexponenten des Kreisauer Kreises, der dritten hier betrachteten Gruppe, zu der Helmut James Graf von Moltke, Peter Graf Yorck von Wartenburg, Trott, Reichwein, Haeften, Leber, Haubach und Pater Delp gehörten, bezahlten ihr Engagement ebenfalls mit dem Leben. Das gleiche Schicksal ereilte den Ökonomen J. Jessen, der sich seit 1939 endgültig zum Gegner des Nationalsozialismus entwickelte, ebenso D. Bonhoeffer als Vertreter der Bekennenden Kirche.

Zwischen allen drei Gruppen und zum militärischen Widerstand bestanden enge Kontakte. Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, welche wirtschaftspolitischen Vorstellungen die drei Gruppen vertraten.“ (H. Peukert)