106 Seiten
14,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1309-1
(Januar 2018)
Dieses Buch wurde in der eBook-Fassung im Mai 2020 aktualisiert, überarbeitet und ergänzt. Umfang der eBook-Fassung jetzt 114 Seiten.
Wissenschaftliche Publikationen, die Bundesregierung und die Medien verbreiten seit einigen Jahren, die Reallöhne der Arbeitnehmer heute seien nicht höher als vor 20 oder 25 Jahren. Die unteren 40% der realen Stundenlöhne seien sogar deutlich gesunken, während die oberen leicht zugenommen hätten. Diese Feststellungen - z.B. von Marcel Fratzscher (Präsident des DIW), einer DIW-Studie von Karl Brenke und Alexander Kritikos, einer Studie des Instituts für Arbeit und Qualifikation oder von Sahra Wagenknecht - blieben bisher unwidersprochen. Sie wären, falls sie stimmten, ein schlimmes Zeugnis für die Lohnergebnisse der Gewerkschaften.
Diese Aussagen sind jedoch falsch. Sie beruhen vor allem auf gravierenden statistisch-methodischen Fehlern bei der Bildung von Zeitreihen und auf Fehlinterpretationen von Daten. Dem wird in diesem Buch akribisch nachgegangen. So wird z.B. aufgezeigt, dass die Zeitreihen durch die rasant gestiegene Zahl der Teilzeitbeschäftigten der letzten Jahrzehnte massiv verzerrt sind, da deren niedrigere Verdienste den gesamtwirtschaftlichen Durchschnittslohn nach unten drücken, selbst wenn die Löhne aller Beschäftigten erhöht werden.
Der Verfasser hat ein Verfahren entwickelt und begutachten lassen, mit dem dieser negative Teilzeiteffekt ausgeschaltet werden kann. Danach ergibt sich eine deutliche Steigerung der Realverdienste und auch die Aussage, die unteren Löhne seien sogar gesunken, offenbart sich als Mythos. Statt dessen zeigt sich, dass es den Gewerkschaften auch in den letzten Jahrzehnten, die wegen der hohen Arbeitslosigkeit lohnpolitisch schwierige Zeiten waren, gelungen ist, für die Arbeitnehmer in Hinblick auf das mäßige Wirtschaftswachstum beachtliche Lohnerfolge zu erzielen.
Lesen sie auch die ausführliche Replik von Hartmut Görgens auf die folgende Besprechung.
"Über die Reallohnentwicklung im Deutschland nach der Vereinigung gibt es unter Ökonomen ein verbreitetes Urteil, das von Fratzscher in seinem Buch Verteilungskampf 2016 so zusammengefasst worden ist: "Im Durchschnitt sind die deutschen Reallöhne heute kleiner als 1990."
Der Verfasser der hier zu besprechenden kleinen Schrift widerspricht dem vehement: Er hält Aussagen wie diese für vollkommen falsch und beansprucht, den "Mythos einer jahrzehntelangen Reallohnstagnation" entzaubern zu können. Das klingt wie eine Intervention aus dem Arbeitgeberlager. Der Autor möchte seine Sicht der Dinge jedoch als eine Art von Ehrenrettung der Gewerkschaften verstanden wissen, denen es gelungen sei, auch in einer schwierigen Phase Reallohnsteigerungen durchzusetzen.
Was hat der Mythos-Entzauberer konkret anzubieten? Zunächst eher einige Beckmessereien: Darf sich jemand, der eine Aussage über die Entwicklung seit 1990 macht, auf eine Zeitreihe stützen, die erst 1992 beginnt, und ist es für ein 2016 erschienenes Buch erlaubt, dass die Entwicklung nur bis 2014 dargestellt wird? Hätte man sich nicht besser auf die Entwicklung der realen Stundenlöhne bezogen anstatt die durchschnittlichen realen monatlichen Durchschnittsverdienste zu verwenden?
Etwas substanzieller wird die Kritik, wenn sie sich dem - auch von Fratscher verwendeten - "Reallohnindex" des Statistischen Bundesamts zuwendet. Für das, was von den Statistikern tatsächlich angeboten wurde, ist das in der Tat eine reichlich missverständliche Bezeichnung, insbesondere wenn man in Rechnung stellt, dass von den meisten Nutzern methodische Bemerkungen in statistischen Veröffentlichungen eher ignoriert werden. Denn sicher nicht für jeden erkennbar, sind für den Zeitraum vor 2007 und für den Zeitraum danach recht unterschiedliche Dinge mit diesem Index ermittelt worden: Für die Jahre vor 2007 sind die "Reallöhne" erfasst worden, indem die jeweiligen Bruttonominalverdienste mit dem Verbraucherpreisindex deflationiert und auf die Anzahl der unselbstständig Beschäftigten bezogen wurden. Hinter dieser Bezugsgröße steht eine bestimmte Struktur der Beschäftigten, die sich im Zeitablauf verändert: Mehr oder weniger starke Verschiebungen sind in der Qualifikationsstruktur, der Erwerbsbeteiligung der Geschlechter, der sektoralen Beschäftigung, dem Anteil der Vollzeitbeschäftigten gegenüber den Teilzeit- und den geringfügig Beschäftigten sowie in weiteren Dimensionen eingetreten. Mit anderen Worten: Die ausgewiesene Entwicklung des "Reallohnindex" vor 2007 spiegelt neben der Lohnentwicklung auch alle diese eingetretenen Veränderungen wider. Ab 2007 hat man dann eine "Bereinigung" vorgenommen, d.h. man hat jeweils die Struktur des Vorjahres unterstellt und auf diese Weise den Einfluss, der von diesen Verschiebungen auf den Reallohn ausgeht, herauszurechnen versucht.
Klar, dass die Verknüpfüng der beiden unterschiedlich konstruierten Reihen vor und nach 2007 keine Meisterleistung, wenn nicht gar eine Irreführung des Bundesamts war. Das ist inzwischen klammheimlich aus dem Verkehr gezogen worden, mit der Konsequenz, dass man über die Entwicklung bis 2007 vom Statistischen Bundesamt inzwischen gar nichts mehr erfährt.
Während man dem Autor bei seiner Kritik an dieser Verknüpfüng durchaus zustimmen kann, muss man ihm aber in anderer Hinsicht entschieden widersprechen. Im Hinblick auf die bis 2007 erhobenen Daten postuliert er: "Aus Größen, deren Zusammensetzung sich jährlich änndert, lässt sich also keine richtige Zeitreihe aufstellen, sie würde gegen das eherne statistische Gesetz der Zeitreihenbildung verstoßen" (S. 27). Ein solches ehernes Gesetz gibt es nicht. Vielmehr ist es durchaus möglich und erlaubt, recht verschiedene Zeitreihen zu konstruieren - wichtig ist nur, dass man offenlegt, was man da jeweils anbietet, damit Interpretationsfehler möglichst gering gehalten werden.
Eine Zeitreihe, die nicht-bereinigte Daten der Reallohnentwicklung verwendet, nimmt nicht nur in Kauf, sondern will, dass der starke Anstieg der Teilzeitarbeit, der zwischen 1991 und 2007 eingetreten ist, sich in der Entwicklung des Durchschnittslohns niederschlägt. Ein Teilzeitarbeiter hat definitionsgemäß eine geringere Stundenzahl als ein Vollzeitbeschäftigter, zusätzlich aber auch meist einen niedrigeren Stundenlohn. Das bedeutet, dass ein Anstieg der Teilzeitquote, für sich allein genommen, den Durchschnittsverdienst senken muss.
Aber was daran soll falsch oder Irrtum sein? Wenn der Anteil der Teilzeitarbeit so stark ansteigt, wie das in Deutschland der Fall war, wird man für viele Zwecke den davon ausgehenden Effekt nicht ausklammern, sondern im Gegenteil diesen negativen Effekt für den Durchschnittslohn mitberücksichtigen wollen. Da Teilzeitarbeit oft nur notgedrungen ausgeübt wird, ist deren Anstieg eine andere Erscheinungsform für die Schwäche der unselbstständig Beschäftigten und ihrer Organisationen als ein geringer Anstieg der realen Stundenlöhne oder gar deren Stagnation und man tut auch gut daran, zwischen dem einen und dem anderen zu unterscheiden. Dazu dient ein geeignetes Bereinigungsverfahren. Es wird aber geradezu pervertiert, wenn man mit dem Anspruch auftritt, nur die Entwicklung der bereinigten Größen - bei denen ja ein Aspekt der tatsächlichen Entwicklung bewusst und gewollt ausgeklammert wird - könne Anspruch auf Wahrheit erheben.
Dass der Autor versucht, die Entwicklung der realen Verdienste und der realen Stundenlöhne für die Zeit vor 2007 vom Teilzeiteffekt bereinigt darzustellen, ist durchaus zu begrüßen. Dass er auf Grund der Datenlage dazu einige etwas beliebig erscheinende Annahmen machen muss, gesteht er selbst zu. Leider unterlässt er es, darauf hinzuweisen, dass die vom Bundesamt seit 2007 vorgenommene Bereinigung eine weitergehende als die seine (auf den Einfluss der Teilzeitarbeit beschränkte) ist; die Zusammenführung der beiden Reihen also wiederum methodischen Einwänden ausgesetzt ist."
"Wie berechnet sich der in Deutschland gezahlte Durchschnittslohn? Ganz einfach: Die vom Statistischen Bundesamt in der sogenannten Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung ausgewiesene Lohnsumme wird durch die Zahl der Beschäftigten geteilt. Werden noch die Preissteigerungen herausgerechnet, dann zeigt sich: Die realen Pro-Kopf-Verdienste haben von 1990 bis heute nicht nennenswert zugenommen.
Allerdings hat diese Rechnung einen Haken. Darauf macht der Ökonom Hartmut Görgens aufmerksam. Denn die Kalkulation ignoriert, dass sich die Arbeitswelt in den vergangenen Jahrzehnten dramatisch verändert hat: Zwischen 1990 und 2016 ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten um neun Millionen und der Anteil der Teilzeitjobs von rund 16 auf fast 40 Prozent gestiegen. Weil Teilzeitbeschäftigte einerseits weniger Arbeitsstunden leisten, andererseits häufig niedrigere Stundenlöhne erhalten, verdienen sie im Schnitt weniger. Daher senkt ein Anstieg der Teilzeitquote automatisch die Löhne pro Kopf. Dieser Effekt hat Görgens zufolge einen Teil der tatsächlich erfolgten Reallohnsteigerungen "statistisch nach unten gedrückt" - so dass es insgesamt aussah, als hätten die Beschäftigten viele Jahre lang keine realen Steigerungen erlebt.
Bereinigt um den Teilzeit-Effekt ergibt sich nach Görgens Rechnung ein Reallohnzuwachs von rund 25 Prozent im Zeitraum von 1990 bis 2016. Dabei unterscheiden sich die Dekaden weiterhin deutlich: In den 1990er und den 2010er-Jahren hatten die Beschäftigten auch nach Abzug der Inflation meist spürbar mehr Geld in der Tasche. Zwischen 2000 und 2009 erlebten sie hingegen gleich vier Jahre mit Reallohnverlusten. Über den gesamten Zeitraum gesehen sei es den Gewerkschaften aber gelungen, den Verteilungsspielraum weitgehend auszuschöpfen, das heißt, den Anteil der Beschäftigten am Volkseinkommen je Erwerbstätigenstunde etwa konstant zu halten, schreibt der Ökonom.
Das Statistische Bundesamt hat auf Görgens Einwände gegen eine Berechnung des Durchschnittslohns ohne Teilzeit-Korrektur übrigens inzwischen reagiert und weist für die Jahre ab 2007 nur bereinigte Werte aus. Bis vor kurzem waren für den Zeitraum davor aber noch die alten, zu niedrigen Werte im veröffentlichten Reallohnindex enthalten.
Gelegentlich ist außerdem zu lesen, die realen Stundenlöhne im unteren Fünftel oder Zehntel der Einkommensverteilung seien in der Vergangenheit zurückgegangen. Auch diese Aussage widerlegt Görgens: Wenn immer mehr geringfügig Beschäftigte und andere Teilzeitkräfte mit niedrigen Verdiensten dazukämen, sinke zwar das Durchschnittseinkommen der unteren Einkommensstufen. Aber nicht, weil die Verdienste der ursprünglich Betroffenen wirklich gefallen wären, sondern weil sehr viele neue Niedrigverdiener hinzugekommen sind und sich die Arbeitnehmerstruktur in den unteren Einkommensstufen stark verändert hat. Viele, die früher in der untersten Stufe waren, sind in eine höhere Gruppe aufgerückt.
Aus der Entwicklung der realen Stundenlöhne nach Einkommensstufen lasse sich nicht auf die Entwicklung der tariflichen Lohngruppen schließen, betont Görgens. Darüber lägen bisher keine Veröffentlichungen vor. Vieles spreche jedoch dafür, dass die Tariflöhne in den unteren Lohngruppen stärker erhöht worden sind als in den oberen. Gesamtwirtschaftlich sind die effektiven realen Löhne je Arbeitsstunde teilzeitbereinigt von 1990 bis 2016 um 33 Prozent angestiegen - also noch stärker als die realen Verdienste insgesamt. Während sich die Lohnzuwächse der zurückliegenden Jahre dort, wo Tarifverträge wirken, sehen lassen können, sei allerdings davon auszugehenden, dass sich die Anpassung in den untersten, nicht tarifgebundenen Sphären der Verdienstpyramide eher schleppend vollzogen habe, so Görgens.
"Der Finanzexperte Hartmut Görgens weist Aussagen wissenschaftlicher Publikationen und der Bundesregierung zurück, die Reallöhne der Arbeitnehmer seien heute nicht höher als vor 20 oder 25 Jahren - die unteren 40 Prozent der realen Stundenlöhne seien sogar deutlich gesunken. Diese Aussagen sind Görgens zufolge falsch, wie er in seinem Buch "Irrtum und Wahrheit über die Reallohnentwicklung seit 1990: Gegen den Mythos einer jahrzehntelangen Reallohnstagnation" erläutert.
Sie beruhen demnach auf statistisch-methodischen Fehlern bei der Bildung von Zeitreihen und auf Fehlinterpretationen von Daten. Görgens argumentiert, dass die Zeitreihen durch die rasant gestiegene Zahl der Teilzeitbeschäftigten der vergangenen Jahrzehnte massiv verzerrt seien, da deren niedrigere Verdienste den gesamtwirtschaftlichen Durchschnittslohn nach unten drückten, selbst wenn die Löhne aller Beschäftigten erhöht würden. Der Autor entwickelte ein Verfahren, mit dem dieser negative Teilzeiteffekt ausgeschaltet werden kann. Danach ergibt sich eine deutliche Steigerung der Realverdienste, auch die Aussage, die unteren Löhne seien sogar gesunken, bestätigt sich nicht."
"Hartmut Görgens, bis zu seinem Ruhestand Leiter unter anderem der Sachgebiete Konjunktur und Beschäftigungspolitik beim DGB-Bundesvorstand, hat sich immer wieder über Meldungen geärgert, wonach die Reallöhne in Deutschland jahrzehntelang stagniert hätten.
"Falls sie stimmten, wären sie ein schlimmes Zeichen für die gewerkschaftliche Lohnpolitik", so Görgens. In seinem ebenso spannend wie gut zu lesenden Gang durch die Irrungen und Wirrungen der deutschen Statistik widerlegt er Punkt für Punkt die These von der Lohnstagnation.
Der wesentliche Fehler sei, dass die Lohnstatistik lange Zeit nicht die kontinuierlich gewachsene Zahl von Teilzeitbeschäftigten und Minijobber*innen berücksichtigt habe. Bezieht man sie ein, seien die Ergebnisse ganz anders. Görgens weist nach, dass teilzeitbereinigt die Reallöhne im Zeitraum 1990 bis 2016 um gut 25 Prozent gestiegen sind. Aufgrund der Berechnungen Görgens hat sogar das Statistische Bundesamt seine Zeitreihen geändert
Gewerkschaftliche Lohnpolitk war damit alles andere als erfolglos. Dennoch gesteht auch Görgens ein, dass die Lohnquote heute deutlich niedriger als in den 1990er Jahre ist. Dies liege aber daran, dass die gute gewerkschaftliche Lohnpolitik wegen der gesunkenen Tarifbindung nur noch jeden zweiten Beschäftigten erreiche. Das sei das eigentliche Problem und müsse behoben werden."
"Doch wie konnte das Zerrbild vom großen Lohnverfall entstehen? Der ehemalige Gewerkschaftsfunktionär Hartmut Görgens spricht in seinem Buch von einem Mythos, der aus einer falschen Interpretation statistischer Daten entstanden sei. Der Ökonom, der jahrzehntelang beim Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) im Bundesvorstand das Referat "Wachstum-, Konjunktur- und Beschäftigungspolitik" geleitet hat, weist auf ein großes Missverständnis hin. So argumentiert DIW-Chef Fratzscher in seinem Buch "Verteilungskampf" mit dem Realohnindex des Statistischen Bundesamtes, der in der Tat in den Jahren nach 1995 zurückging und sich erst nach der Finanzkrise 2009 erholte und 2014 dann wieder das Niveau von Anfang der neunziger Jahre erreicht hat. Allerdings spiegelt dieser Reallohnindex keineswegs die Entwicklung der Bruttostundenlöhne wider, sondern - bis zu einer Änderung des Verfahren durch das Statistische Bundesamt 2007 - die Entwicklung der Verdienste pro Kopf und zwar unabhängig davon, ob jemand vollzeit- oder teilzeitbeschäftigt war.
Was sich technisch anhört, hat gravierende Folgen. Denn seit den neunziger Jahren erlebt Teilzeit in Deutschland einne Boom. Nach Angaben des Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung stieg die Zahl der in Teilzeit Beschäftigten zwischen 1991 und 2015 von 17,9 Prozent auf 38,8 Prozent. Die Zahl der Vollbeschäftigten ist im Gegenzug von rund 25,9 Millionen auf 24 Millionen gesunken. "Das wachsende Heer der Teilzeitbeschäftigten hat den Durchschnitt der Verdienste nach unten gedrückt", stellt Görgens klar. Kein Wunder, denn die Teilzeitbeschäftigten kommen wegen der kürzeren Arbeitszeit und der oft niedrigeren Stundenlöhne gerade einmal auf ein Drittel des Bruttomonatseinkommens einer Vollzeitkraft. Die untersten 40 Prozent der Lohnempfänger sind heutzutage somit stark mit Teilzeitkräften und Minijobbern besetzt. Nur wer diese stark veränderte Arbeitnehmerstruktur außer Acht lässt, kann zu dem Schluss kommen, dass ein großer Teil der Beschäftigten über viele Jahre hinweg schrumpfende Stundenlöhne hinnehmen musste." ...
Hartmut Görgens argumentiert, dass die starken Preissteigerungen zum Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine in der öffentlichen Diskussion nicht genügend reflektiert wurden und dass auch die Bekämpfungsmaßnahmen zum Teil fehlerhaft, zum Teil zu spät kamen. Ein weitaus geringerer Preisschock wäre möglich gewesen als er dann tatsächlich erfolgt ist.
"Ungleichheit in Deutschland geht bei Stundenlöhnen seit 2014 zurück, stagniert aber bei Monats- und Jahreslöhnen"
Auch diese Behauptung des DIW-Wochenberichts 9/2018 verrät mehr über die statistischen Fehlleistungen des DIW als über die Lohnentwicklung in Deutschland. Hier eine Stellungnahme von Hartmut Görgens, 4.6.2018.
Replik von Hartmund Görgens zu Peter Kalmbach
Stellungsnahme zu "Arbeits- und Lohnstückkosten 2018 im europäischen Vergleich" von Alexander Herzog-Stein, Ulrike Stein und Rudolf Zwiener (IMK)