Benjamin Held
27 pages · 4.74 EUR
(September 2016)
Aus der Einleitung:
Der weltweite private Konsum hat in den letzten Jahrzehnten massiv zugenommen. Das gestiegene und weiter steigende durchschnittliche Konsumniveau führt im Zusammenspiel mit einer zunehmenden Weltbevölkerung zu einer immer stärkeren Inanspruchnahme der von der Natur bereitgestellten Ökosystemdienstleistungen. Zumindest in Teilen findet bereits eine Übernutzung statt: So sind laut dem vom Stockholm Resilience Center entwickelten Ansatz der "planetary boundaries" drei der insgesamt neun identifizierten "planetarischen Belastungsgrenzen" bereits deutlich überschritten. Ähnlich alarmierend sind die Ergebnisse des ökologischen Fußabdrucks: Laut diesem wären zur dauerhaften Befriedigung des heutigen weltweiten Konsumniveaus etwa 1,5 Erden notwendig.
Nimmt man diese Berechnungen ernst, so müssen wir unsere Konsumgewohnheiten in Deutschland umfassend überprüfen und nachhaltiger gestalten. Doch wessen Konsumgewohnheiten? Und in welchem Maße? Und wer wird wie stark von nachhaltigkeitsfördernden Maßnahmen belastet? Dies führt wiederum zur Frage der sozialen Verträglichkeit politischer Maßnahmen, also ob mögliche staatliche Eingriffe zur Förderung eines nachhaltigeren Konsums (z.B. die ökologische Steuerreform oder das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)) zur Verschärfung des Armutsproblems in Deutschland führen und deswegen anders ausgestaltet bzw. mit sozialpolitischen Maßnahmen flankiert werden müssten.
Diplom Volkswirt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft und der Universität Heidelberg.
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