Abstract:

Die wachsende Zahl an Befunden zu den negativen Umweltwirkungen modernen Wirtschaftens bringt es mit sich, dass die industrielle, auf der energetischen und stofflichen Nutzung von fossilen Ressourcen beruhende Produktionsweise unter Rechtfertigungsdruck gerät. Insbesondere in der Forderung nach Implementierung ökologischer Normen in Produktionsprozessen und der Einhaltung ökologischer Qualitätskriterien von Produkten kommt dies zum Ausdruck. In diesem Artikel wird erörtert, welche wettbewerblichen Bedingungen gegeben sein müssen, damit Wirtschaftsunternehmen freiwillig ökologische Standards übernehmen. Ausgangspunkt ist ein von Joseph Schumpeter inspiriertes Marktmodell, welches davon ausgeht, dass es Unternehmen möglich ist, sich durch Innovationen einem direkten Marktwettbewerb zu entziehen. Mit dem daran anschließenden Modell der normativen Innovationen von Stachura wird aufgezeigt, weshalb für Unternehmen ein Verzicht auf etablierte ressourcenintensive Techniken und Praktiken sowohl wirtschaftlich rational als auch ökologisch sinnvoll sein kann. Es wird die These vertreten, dass unter bestimmten Voraussetzungen ein normativer Regulierungswettbewerb eintreten kann, der zu einer Aufwertung ökologischer Standards führt, ganz ohne dass eine straffe staatliche Regulierung benötigt wird.