Aus der Einleitung:

Wer steuert die mannigfaltigen Stoffströme in Wertschöpfungsketten? Sind es analytisch durchoptimierte Managementprozesse, die maschinenartig Herr der Rohstoffe, Veredlungsmittel und Recyclingflüsse sind? Die Aussage des vorliegenden Beitrags und des ganzen Buches ist eindeutig: Nein, auf diese Weise allein lässt sich der Strom der Stoffe nicht erklären. Er wird vielmehr durch sublime, lang tradierte und häufig gar nicht bewusst wirkende Symbolsysteme (mit-)gesteuert: Die symbolische Software lenkt die substanzielle Hardware. Dies ist das Plädoyer des Buches für die Erweiterung der Stoffstrommanagement-Debatte hin zu einem symbolischen Stoffstrommanagement.

Der vorliegende Beitrag zeichnet die bisherige Entwicklung der Stoffstrommanagement-Debatte nach und identifiziert die symbolische Erweiterung als konsequente Fortentwicklung. Er macht deutlich, was Symbolsysteme sind, wie sie wirken und welche Konsequenzen für ein symbolisches Stoffstrommanagement sich daraus ergeben. Mit einem kurzen Einblick in die Dynamik von drei Symbolsystemen leitet er in die Folgekapitel ein, die sich vertieft mit diesen Symbolsystemen auseinandersetzen. 16 Uwe Schneidewind