Aus der Einleitung:

Der private Verbrauch hatte im Durchschnitt der Jahre 1991 bis 2007 einen Anteil von rund 58 Prozent am Bruttoinlandsprodukt und 90 Prozent des Verfügbaren Einkommens der privaten Haushalte werden für den Konsum ausgegeben. Damit trägt er wesentlich zur Entwicklung der Gesamtwirtschaft bei. So schreibt beispielsweise der Sachverständigenrat in seinem jüngsten Jahresgutachten: „In Deutschland wird das Bruttoinlandsprodukt im nächsten Jahr um 1,9 vH zunehmen. Die im Vergleich zum Jahr 2007 niedrigere Zuwachsrate ist insbesondere auf einen geringeren Außenbeitrag zurückzuführen. Die Binnennachfrage, und hier in erster Linie der private Konsum, wird zum Haupttreiber der wirtschaftlichen Entwicklung.“ Hierbei wird unterstellt, dass durch die zu erwartenden steigenden Einkommen sich auch die Konsumtätigkeit belebt. Dies setzt eine stabile Konsumfunktion, d.h. eine stabile Beziehung zwischen verfügbarem Einkommen und Konsum, voraus. Solche Konsumfunktionen sind somit Kerngleichungen in jedem gesamtwirtschaftlichen ökonometrischen Modell. Als Beispiel sei auf das IMM – ein makroökonometrisches Mehrländermodell verwiesen.

Nachdem ausreichend viele Beobachtungen von 1991 bis 2007 auf der neuen Datenbasis vorliegen, soll in dieser Arbeit untersucht werden, ob es für das vereinigte Deutschland eine stabile Beziehung zwischen Konsum und Einkommen gibt, was eine notwendige Bedingung für die Aussage ist, dass das Wachstum im Jahr 2008 in stärkerem Maße nachhaltig durch den Konsum getragen wird.

Im nächsten Kapitel werden kurz die theoretischen Ansätze dargestellt, danach werden im dritten Kapitel die Daten und ihre Eigenschaften präsentiert. Das vierte Kapitel enthält die empirischen Ergebnisse und das fünfte Kapitel fasst zusammen.