Jürgen Kromphardt
344
Seiten ·
29,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN
978-3-7316-1131-8
(June 2015)
)
Personen- und Sachregister
Dieses Buch stellt eine gründlich überarbeitete und bis zur Gegenwart fortgeschriebene Neufassung meines Buches "Konzeptionen und Analysen des Kapitalismus" dar, zu dem mir meine langjährige Lehrtätigkeit über diese Thematik den Anstoß gegeben hatte. Zwischen 1979 und 2002 sind bei UTB vier Auflagen erschienen.
Es wendet sich an Studierende wirtschaftswissenschaftlicher, aber auch sozial- und gesellschaftswissenschaftlicher Studiengänge, die sich nicht nur mit den heute diskutierten Analysen und Leitbildern der derzeit herrschenden kapitalistischen Wirtschaftssysteme beschäftigen wollen, sondern auch mit deren Vorgängern seit dem Leitbild von Adam Smith für den Frühkapitalismus, auf denen sie aufbauen. Zu deren besseren Verständnis wird auch ihr wirtschaftliches und soziales Umfeld beleuchtet.
Die Darstellung konzentriert sich auf die bedeutendsten Analysen und Leitbilder des Liberalismus, des Marxismus, des Keynesianismus und des Neoliberalismus und die Auseinandersetzungen zwischen ihnen.
Den Schluss bildet ein Kapitel über den heutigen Finanzkapitalismus, der den Wohlfahrtskapitalismus zu verdrängen droht.
"... Kapitel 5 trägt den Titel "Vom Wohlfahrtskapitalismus zum Finanzkapitalismus - und zurück?". Kromphardt stellt die in den 1980er-Jahren auf Basis der neoliberalen Empfehlungen beginnende Deregulierung der Finanzmärkte dar, die das Entstehen von Finanzinnovationen und eine rasche Zunahme der Finanzspekulation ermöglichte. Damit gingen eine zunehmende Orientierung an kurzfristigen Zielen und den Interessen der Aktienbesitzer sowie eine Explosion der Spitzeneinkommen und eine Ausweitung der Ungleichheit einher. Die Dominanz des Finanzsystems veränderte zusammen mit der Globalisierung der Finanz-, Güter- und Arbeitsmärkte das Gesicht des Kapitalismus und die Handlungsspielräume demokratisch legitimierter nationalstaatlicher Wirtschaftspolitik markant.
Gerade heute in der Finanzkrise stellt sich die Frage nach der Zukunft des Kapitalismus aufs Neue. Eine nüchterne Analyse der wirtschaftlichen Entwicklung und der wirtschaftswissenschaftlichen Leitbilder vergangener Phasen der kapitalistischen Entwicklung kann hier nutzbringend beitragen. Ein neues Leitbild, das die Erfahrungen der Finanzkrise aufarbeitet und kongruent zusammenführt, zeichnet sich derzeit allerdings noch nicht ab. Für Jürgen Kromphardt ist entscheidend, wie weit es gelingt, den Kapitalismus durch eine an gesamtwirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen ausgerichtete Regulierung der Finanzmärkte, der Gütermärkte und der Arbeitsmärkte einzuhegen und gleichzeitig das ernste Problem zunehmender Ungleichheit der Verteilung von Einkommen und Vermögen zu bewältigen.
Auf eine Antwort auf die Frage, ob dies eher mit einem Untergang des Kapitalismus zu erreichen ist oder ein "guter" Kapitalismus doch möglich ist, will sich Jürgen Kromphardt zum Schluss seines überzeugenden und empfehlenswerten Buches dann doch nicht festlegen."