248 Seiten
22,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-907-4
(Februar 2012)
Zunächst wird untersucht, wie Staatschulden überhaupt in die Welt kommen. Die gängigen Antworten aus der Politik (Konjunktursteuerung, Verteilungspolitik etc.) werden befragt, verworfen und eigentlich auf den richtigen Nenner gebracht; und dieser heißt: Bestechung des Wahlvolkes!
Der zweite Ast der Untersuchung fragt danach, wie Staatsregierungen die Schulden, insbesondere die kaum noch zu handhabenden und stetig wachsenden Schuldenspiralen, wieder loswerden können. Mit Blick auf die Geschichte zeigt die Autorin, dass Politiker die Entschuldung in der Regel über fünf Wege umzusetzen versuchen: - Inflation - Wirtschaftswachstum - Konsolidierung der öffentlichen Haushalte - Finanzrepression - Zahlungsausfall (der Staat stellt die Schuldentilgung ein, Gläubiger im In- und Ausland gucken in die Röhre)
Das Buch ist eine Fundgrube für empirische Daten, die ausgezeichnet zusammengestellt sind; auf Basis einer exzellenten Datenauswertung gelingt der Autorin auch die historische Aufbereitung der Thematik.
"Geradezu erfrischend anders ist da ein im Metropolis-Verlag erschienenes Buch von Christina Anselmann. Darin weist die Wirtschaftswissenschaftlerin von der Hochschule Karlsruhe darauf hin, dass "historische Reduktionen der öffentlichen Schuldenstandsquoten im Grunde stets auf eine bzw. eine Kombination aus mehreren der folgenden fünf Entwicklungen zurückzuführen waren: Inflation, Wirtschaftswachstum, Finanzdepression und Zahlungsausfälle auf Inlands- und/Oder Auslandsschulden".
Das Buch ist vor allem für die deutsche Debatte wichtig. Hierzulande sehen die herrschende Lehre und weite Teile der Öffentlichkeit Staatsschulden generell als Übel. Dagegen erläutert Anselmann, wann staatliche Kreditaufnahme gerade für künftige Generationen wichtig ist und dass sie sich nicht negativ auf die Gesamtwirtschaft auswirken muss. ... Anselmann weist mit Blick auf die aktuelle Debatte um die Euro-Staatsschuldenkrise aber auch deutlich darauf hin, dass die aufgezeigten möglichen Auswege teilweise kritisch in ihrer Wirkung zu sehen seien. ... Die Autorin schlägt daher vor, ganz neue Wege wie den vorgeschlagenen Schuldentilgungsfonds genauer zu prüfen."