Birger P. Priddat (ed.)
"Konstanzer Beiträge zum Nichtwissen in der Ökonomie" · Band 2
448
Seiten ·
44,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN
978-3-7316-1128-8
(April 2015
)
Ökonomische Prozesse haben nicht mehr die Eindeutigkeit und Gewissheit, wie wir sie bisher gelehrt bekamen. Das ökonomische Wissen simuliert Zusammenhänge, die wir - gerade wenn sie in die Zukunft weisen - nicht wissen, aber dennoch entscheiden (B.P. Priddat: Wissen/Nichtwissen). In drei weiteren Abhandlungen werden Entscheidungsfiktionen in Ungewissheitslagen thematisiert (J.D.O. Geipel über merger & acquisitions-Prozesse, M. Locher über innerorganisatorische Wahrnehmungsstörungen in Banken der Finanzkrise und J.-L. Schumacher über die Alltagssemantiken der Finanzmarktakteure und ihr daraus entspringendes Entscheidungsverhalten). Alle vier Abhandlungen zeigen - auf unterschiedliche Art - eine Verschränkung von Fiktion, Kommunikation und Entscheidung, die in der Ökonomik relativ neu ist.
Weiterhin setzt sich A. Lingg mit den Schwarmerklärungen und einer darauf aufbauenden "Soziophysik" auseinander, M. Fochler mit der Zukunft der Arbeit, d.h. mit den organisatorischen Veränderungen der "nächsten Zukunft", und P. Kamm und P. Seele entwickeln eine neue Theorie der Institutionendynamik, in der sie D.C. North's Institutionenökonomie mit der Bourdieu'schen Habitustheorie koppeln.
Alle Abhandlungen arbeiten mit neuen Unterscheidungen, verfolgen ungewöhnliche Fragen und gehen über die Begriffsraster der Ökonomik produktiv hinaus.