Aus den Schlussfolgerungen:

Zu den wichtigsten Erfahrungen meines Berufslebens gehört dies: Wer mit Menschen interagiert, die unterschiedliche Arten des Wissens haben, deren Haltung von anderen Wertüberzeugungen und Weltbildern getragen und durch andere Lebenserfahrungen geprägt ist, lernt viel über die Vielfalt menschlichen Denkens und Empfindens. Wer nicht im Beton ideologischer Vorgaben eingemauert ist, kommt zu neuen Einsichten und breiteren Perspektiven. Diese wiederum modifizieren eigene Denkmuster und Betrachtungsweisen. Es gibt kaum ein Problem, das durch isoliertes Handeln Einzelner besser lösbar wäre, als durch den Austausch von Wissen und Erfahrungen mit Anderen. Neue Perspektiven können festgefahrenen Diskursen frische Dynamik verleihen und zu herausragenden Lösungen für die Gesellschaft führen.

Tragfähige Konzepte sind immer das Ergebnis der Abwägung verschiedener Argumente aus unterschiedlichen Perspektiven (WEF 2021). Konstruktive Beziehungen sind immer hilfreich, aber nicht mit allen Stakeholdern möglich. Beziehungen, Dialoge und erst recht Zusammenarbeit kann nur fruchtbar sein, wenn sich auf allen Seiten Menschen engagieren, die auf einer vergleichbaren Wertebasis das gemeinsam zu lösende Problem in den Vordergrund stellen und auch gegen Widerstände der Versuch wagen, mit prinzipientreuem Pragmatismus Schritt für Schritt einer Lösung näher zu kommen.