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Bildungschancen und Verteilungsgerechtigkeit

Grundlagen für eine sachgerechte Bildungs- und Finanzpolitik

221 Seiten ·  24,80 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1018-2 (July 09, 2013) )

 

Deutschland und die Europäische Union sehen, so wird von politischer Seite immer wieder betont, in der Bildungspolitik ein zentrales gesellschaftspolitisches Themenfeld. Mit der Realität hat dieser selbst formulierte Anspruch allerdings nichts zu tun: Die Euro-Krisenpolitik macht mit ihren Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben auch vor massiven Einschnitten im Bildungsbereich nicht halt, und Deutschland belegt im internationalen Vergleich bei der Höhe der Bildungsausgaben nach wie vor eine der hinteren Positionen. Die starke Diskriminierung im deutschen Bildungssystem ist dann auch folgerichtig.

Der Sammelband Bildungschancen und Verteilungsgerechtigkeit befasst sich mit der Situation der öffentlichen Haushalte, zentralen Fragen der Bildungsfinanzierung sowie der Verteilung von Einkommen und Vermögen. Ziel des Buches ist es, die ökonomischen Grundlagen für eine sachgerechte Bildungs- und Finanzpolitik zu liefern.

Ulrich Thöne
Einleitung

Stephan Schulmeister
Mühsal der Wahr-Nehmung

Wilfried Altzinger
"Wealth begets Wealth" and "Skills beget Skills". Zwei Erkundungen zur Chancengleichheit

Kai Eicker-Wolf und Achim Truger
Staatliche Handlungsfähigkeit und Zukunftsinvestitionen unter der Schuldenbremse. Die deutsche Steuer- und Finanzpolitik am Scheideweg

Cornelia Heintze
Grundlagen für internationale (Finanz-)Vergleiche im Bildungssektor. Eine Bestandsaufnahme

Tobias Kaphegyi
Arbeitgeberforschung für "mehr Wachstum und Gerechtigkeit"? Eine Analyse aktueller bildungspolitischer Interventionen der deutschen Wirtschaftsverbände am Beispiel des "Bildungsmonitors"

Henrik Piltz/Gunter Quaißer
Bildungsausgaben und (quantitative) Anforderungen an die Bildungspolitik in Deutschland
Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 24.07.2014. ()

"Die Autoren der Arbeitsgruppe Bildungsfinanzierung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) liefern wertvolle Anstöße zu ihrem Thema - auch wenn der Band durch die Reihenfolge der Beiträge zunächst den Eindruck einer anderen thematischen Schwerpunktsetzung erweckt. Die Stoßrichtung gegen den volkswirtschaftlichen Mainstream liegt dabei auf der Hand. So richtet sich Stephan Schulmeister mit seinem Beitrag gegen die Dominanz der "neoliberal-monetaristischen Wirtschaftstheorie" und deren Vorstellung einer "exakten Naturwissenschaft" (15). Auch Analogieschlüssen "vom Privathaushalt auf den Staatshaushalt" (16) erteilt er eine klare Absage. Stattdessen zeigt er unter Verwendung diverser Grafiken anschaulich auf, dass der "Finanzierungssaldo des Staates [...] in Interaktion mit den Salden der anderen Sektoren" (47) - auch im Falle restriktiver Verschuldungsverbote - in ständiger Veränderung begriffen ist. Daraus leitet er die Forderung nach einem "New Deal" (57) ab, bei dem Bildungsinvestitionen erstmalig Erwähnung finden. Die beiden folgenden Aufsätze unterstreichen diese Argumentation durch Detailanalysen zu zwei finanzpolitischen Spezialthemen: der Verteilung des Reichtums einerseits und der Problematik der 2009 in der Bundesrepublik eingeführten Schuldenbremse andererseits. Gerade Kai Eicker‑Wolf und Achim Truger befürchten durch die Schuldenbremse - auch im Bildungsbereich - eine "Unterlassung von Ersatzinvestitionen" (120), zumal die öffentliche Investitionsquote seit den 1970er‑Jahren gesunken ist. Die Folgebeiträge wenden sich dann explizit Fragen der Bildungspolitik zu. So diskutiert Cornelia Heintze kritisch internationale Finanzvergleiche im Bildungssektor. Sie verweist in diesem Kontext zu Recht auf die Schwierigkeit, "national unterschiedliche Bildungskulturen vergleichbar machen" (139) zu wollen. Denn Vergleiche, wie sie von UNESCO, OECD und EUROSTAT durchgeführt werden, setzen eigentlich die Verständigung auf einen einheitlichen Bildungsbegriff voraus. Andernfalls müssen sie sich an den formalen In‑ und Outputs von Bildungsprozessen sowie entsprechender Institutionen orientieren. Ob sich "die deutsche Politik" (158) einer solchen bedarfsorientierten Zielformulierung tatsächlich verweigert, scheint fragwürdig. Denn schließlich wird Bildungspolitik in der Bundesrepublik von mindestens 17 zentralen staatlichen Akteuren formuliert. Dabei bestehen bereits im Kreis von Bund und Ländern grundlegende Probleme der wechselseitigen Rechenschaftslegung über getätigte Bildungsausgaben. Dass private Benchmarking‑Aktivitäten, wie der Bildungsmonitor der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft, keinen adäquaten Ersatz bilden, zeigt Tobias Kaphegyi anschaulich auf."

Kritisch lesen, 7.1.2014 ()

"Allen Aufsätzen gemein ist, dass sie eine finanzwissenschaftliche Perspektive mit bildungspolitischen Fragestellungen verbinden - wobei das Pendel bei den einzelnen Texten mal stärker in die eine und mal stärker in die andere Richtung ausschlägt. ... Die Lektüre lohnt. Das Buch ist sowohl für Laien als Einstieg in diese Thematik wie auch für bildungspolitische Aktivistinnen und Aktivisten als aktuelle Sachstandsbeschreibung geeignet und zu empfehlen."

Forum Wissenschaft, 3/2013, S. 60 ()

"Der Sammelband ist adressiert an all diejenigen, die sich eine fundierte Meinung dazu bilden wollen, wie es um die öffentliche Finanzierung von Blidung steht, und welche Schritte die deutsche Politik unternimmt, Bildungs- und Verteilungsgerechtigkeit herzustellen oder dies eben nicht tut. Alle Beiträge sind durchgängig auf einem hohen Niveau formuliert, berücksichtigen jeweils den aktuellen Forschungsstand und sind dabei in der Regel gut lesbar. So werden die ökonomischen Grundlagen für eine sachgerechte Bildungs- und Finanzpolitik geliefert, die ein kompetentes Einmischen in die Diskussion ermöglichen."


the editors
Dr. Kai Eicker-Wolf
Kai Eicker-Wolf Finanzpolitischer Referent der GEW Hessen und wirtschaftspolitischer Referent beim DGB Hessen-Thüringen; Gründungsmitglied der INTERVENTION. Zeitschrift für Ökonomie/Journal of Economics. [weitere Titel]
Gunter Quaißer
Gunter Quaißer (1963-2018), war zuletzt Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Alternative Wirtschaftpolitik und Lehrbeauftragter an der Europäischen Akademie der Arbeit (Frankfurt/Main). [weitere Titel]
Ulrich Thöne
Ulrich Thöne (1951-2021), war bis 2013 Vorsitzender der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Frankfurt am Main, und seit 2007 zudem Vorstand der internationalen Lehrergewerkschaft Education International. [weitere Titel]
dem Verlag bekannte Rezensionen
  • "liefern wertvolle Anstöße zu ihrem Thema" ...
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  • "Die Lektüre lohnt" ...
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  • "kompetentes Einmischen in die Diskussion " ...
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