Aus dem Nachwort der Hg.:

Manuel Knoll, der über ‚Das Gerechte in der Philosophie‘ eine imposante Reise bis zu den Anfängen bei Homer und Hesiod, bei Anaximander und später bei Platon sowie Aristoteles, dem König aller Wissenschaften, unternimmt, macht dabei vor allem den Richtwert der Gerechtigkeit geltend. Diese sei kein Selbstzweck (möglicherweise liegt hier ein entscheidender Unterschied zur Liebe), sondern ein Mittel, um die Praxis in ihren moralischen, politischen und rechtlichen Handlungen zu richten, dadurch auch zu bessern. Die Gerechtigkeit als Wegweiser und Leitvorgabe des politischen Zusammenlebens entblättert Knoll aus ihrer philosophiegeschichtlichen Entwicklungsgenese, die noch heute in den zeitgenössischen Theorien von Rawls bis Walzer, von Nozick bis Nussbaum, vor allem in der sozialen Frage nach der Verteilungsgerechtigkeit sichtbar wird.