Georg Quaas
25 Seiten · 5,08 EUR
(23. April 2014)
Aus der Einleitung des Herausgebers:
Georg Quaas widmet sich in seinem Beitrag dem Hayek'schen Dreieck (HD); dieses wird nun anhand zweier von Hayek selbst verwendeter Beispiele im Rahmen des Mengenmodells der neoricardianischen Schule rekonstruiert. Darüber hinaus wird die Analyse des HD fortgeführt, indem das Mengenmodell – den Hayek'schen Intentionen hoffentlich entsprechend – unter Abstraktion vom Geld und von den Preisen in eine marktwirtschaftliche Umgebung eingebettet und dynamisiert wird. Auf diese Weise kann der vom Nobelpreisträger nur verbal beschriebene Umstrukturierungsprozess einer Volkswirtschaft im Fall freiwilligen Sparens exakt simuliert werden. Entgegen der Behauptung Hayeks, dass der freiwillige Konsumverzicht eine dauerhafte Boom-Phase auslöst, kann gezeigt werden, dass die unterstellte Volkswirtschaft zwar in Schwingungen gerät, die aber mit einem starken Abwärtstrend verbunden sind, so dass bereits nach wenigen Zyklen das Leistungsniveau einen Tiefstand erreicht, der im Fall realer Volkswirtschaften mit einem Zusammenbruch der gesellschaftlichen Ordnung verbunden wäre. Wenn aber ein solch' katastrophaler Verlauf bereits bei einem freiwilligen Konsumverzicht zu erwarten ist, so ist das noch viel mehr bei einem erzwungenen Sparen zu befürchten, weil dieser Fall eine doppelte Umstrukturierung (Konsumverzicht und Rückkehr zum alten Niveau) impliziert.
Jahrgang 1951, Hochschullehrer an der Universität Leipzig, u.a. am Institut für empirische Wirtschaftsforschung (2003-2017). Beiratsmitglied der Forschungszeitschrift "Erwägen Wissen Ethik" (1988-2014), mehrmals Assoziierter des Correlates of War Projects der University of Michigan, Gründungsvater des Forschungsseminars "Politik und Wirtschaft" (2003). Mehr Infos: www.georg-quaas.de
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