Werner Schönig
29 Seiten · 5,66 EUR
(
July 14, 2021
)
Aus der Einleitung:
Distanz und Engagement haben normative Ursachen. Im Feld der Gesellschaftspolitik werden diese Normen zum einen explizit benannt und markiert, wie etwa bei der Orientierung an verschiedenen Gerechtigkeitskonzeptionen oder am Primat der Menschenwürde. Zum anderen sind die Normen auch in komplexen Konzepten – wie z.B. der Sozialen Marktwirtschaft, den Menschenrechten und eben auch dem Lebenslagenansatz – eingebunden und sie sind dann in ihnen gleichsam versteckt, so dass oftmals nur über die komplexen Konzepte, jedoch seltener über die sie tragenden Normen diskutiert wird. Dies verbreitete Vorgehen überspringt pragmatisch den ersten Schritt, die kritische Reflexion der grundlegenden Normen, und setzt gleich bei den praktischen Implikationen der Konzepte an.
Der vorliegende Beitrag schließt sich diesem pragmatischen Vorgehen an und skizziert direkt den Lebenslagenansatz als ein Konzept der Gesellschaftspolitik und der Sozialökonomik.
Es zeigt sich dabei, dass eine konsequente Orientierung am Lebenslagenansatz zu einem Verständnis von Gesellschaftspolitik und Sozialökonomik führt, das in guter Distanz zum Marktliberalismus wie auch zum Autoritarismus positioniert und angesichts der aktuellen Herausforderungen in Wirtschaft und Gesellschaft aktueller denn je ist.
Professur für Sozialökonomik und Konzepte der Sozialen Arbeit an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen, Köln.
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