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Die Entwicklung

"Die Gesellschaft Neue Folge"  · Band 3

156 Seiten ·  19,80 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-652-3 (September 2008) )

 

Der erste Band in der Neuen Folge der Reihe "Die Gesellschaft", der sich einem Thema zuwendet, das in der von Martin Buber herausgegebenen Reihe nicht behandelt wurde, befasst sich mit dem Begriff der "Entwicklung". Nachhaltige Entwicklung, dauerhafte Entwicklung, Entwicklungshilfe, Entwicklungszusammenarbeit: in diesem Begriff bricht sich die vielschichtige Problematik der heutigen globalisierten Welt. Entwicklung verheißt Fortschritt, aber Fortschritt kann heute nur Bestand haben, wenn er die ökologischen und sozialen Grenzen jetzt und für zukünftige Generationen beachtet. Entwicklungshilfe verheißt Unterstützung der armen durch die reichen Länder - aber deren Lebensmodell kann kein Vorbild mehr für die ganze Erde sein. Worin also besteht Entwicklung im Spannungsverhältnis zwischen arm und reich? Imfeld zeigt in seiner Geschichte des Entwicklungsbegriffs des 20. Jahrhunderts, wie diese verschiedenen Aspekte und Perspektiven miteinander verwoben sind und sich einander bedingen.

Afrika-bulletin, Febr./März 2010

"Al Imfeld stellt die gängige Auffassung von "Entwicklung" in Frage, und damit auch die "Entwicklungshilfe". LeserInnen des "Afrika-Bulletins" erinnern sich an seine Ausführungen, die unter dem Titel "Afrika ist traumatisiert" Anfang 2009 erschienen. Eine Sammlung verschiedener Beiträge liegt nun unter dem Titel "Die Entwicklung" vor. Wiederum kratzt Al Imfeld an liebgewonnenen Vorstellungen: Er stellt die auf quantitatives Wachstum ausgerichtete Hilfe in Frage, setzt sich mit der Idealvorstellung der nachhaltigen Entwicklung auseinander und legt 35 entwicklungspolitische Leitlinien vor. Tenor: Alles was Menschenwürde und Demokratie einschränkt, kann nicht Teil eines entwicklungspolitischen Planes sein. Mehrheitsentscheide sind problematisch, Konsenslösungen sind zu suchen. Eine anregende, durchasus lesenswerte Publikation."

Zeitschrift für Politikwissenschaft HR 4.44, 16.12.2008

Imfeld ist Weltbürger und Journalist, er arbeitete mit Martin Luther King zusammen, war als Sonderkorrespondent in Vietnam tätig und lebt heute in Zürich. In diesem Buch behandelt er das Thema Entwicklung in seinen verschiedenen Facetten. Unter dem Überbegriff "ökonomisch" charakterisiert er Entwicklung zunächst als ein vertracktes Phänomen, das lange Zeit einseitig behandelt worden sei. Selbst der Begriff der Armut ist seiner Ansicht nach so angelegt, dass er nur ökonomische Daten erfasst. Imfeld reflektiert die ungerechte Distribution des Wohlstandes in Entwicklungsländern und Industrienationen. Er betont, dass es auch in armen Ländern reiche Schichten gebe und verweist umgekehrt auf die ungerechte Wohlstandsverteilung in den Industrieländern. Er kritisiert, dass diese fortbestehe, ohne dass von Unterentwicklung geredet werde. Den einzigen Unterschied zwischen Entwicklungsländern und Industrienationen sieht er darin, dass die meisten reichen Länder über ein staatliches Sozialsystem verfügten, das sie den jeweiligen Verhältnissen anpassten, um die Armen vor der totalen Verarmung zu bewahren. Des Weiteren reflektiert Imfeld über das Glück. Er spannt dabei einen großen Bogen, der von den Glücksvorstellungen der Buddhisten über die der sozialistischen Arbeiterklasse bis hin zur spezifischen Befindlichkeit potenzieller Terroristen reicht. Für ihn besteht ein tiefer Zusammenhang zwischen Glück und Entwicklung, wobei die Entwicklungshilfe einen Transfer von Glück darstelle, der aber scheitere, da die Glücksbegriffe des Nordens und des Südens sehr weit auseinander lägen. Insgesamt gesehen entwickelt Imfeld seine Argumentationslinien nur sehr bruchstückhaft und ohne begriffliche Trennschärfe. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den tatsächlichen Problemen der Welt wird so leider vermieden. Der Band ist als eine Sammelklage an den Mechanismen der internationalen Gemeinschaft zu verstehen, wobei der Schwerpunkt auf den Nord-Süd-Beziehungen liegt.


the author
Al Imfeld
Al Imfeld Al Imfeld kam 1935 als ältester Sohn von 13 Kindern einer katholischen Bergbauernfamilie im Luzerner Hinterland zur Welt. Er studierte Theologie, Philosophie, Journalistik, Entwicklungssoziologie und Agrarwissenschaft. Als Priester, Journalist, Entwicklungsexperte und Geschichtenerzähler bereiste er die Welt. Dabei begegnete er Persönlichkeiten wie Martin Luther King, Nelson Mandela und Ho Chi Minh. Nach seinen Reisen kehrte er anfang der siebziger Jahre als Vermittler zwischen Welten, Kulturen, Religionen, Denkweisen und Lebensstilen in die Schweiz zurück. Heute lebt er als freischaffender Journalist und Schriftsteller in Zürich. Nebst zahlreichen Auszeichnungen erhielt Al Imfeld 1990 den Europäischen Journalistenpreis und 2005 den Literaturpreis des Kanton Zürich.
dem Verlag bekannte Rezensionen
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