Christian Sartorius
25 Seiten · 3,88 EUR
(31. Januar 2007)
Aus der Zusammenfassung:
Die Verteilungsgerechtigkeit ist ein individuell wahrgenommener, aber gesellschaftsweit (als Bestandteil eines gültigen Gesellschaftsvertrages) festgelegter Maßstab zur Aufteilung von Ressourcen oder des gemeinsam erwirtschafteten Sozialproduktes. Sie dient dazu, gegenseitige Ausbeutung zu verhindern und Kooperation herbeizuführen. Da aufgrund der Komplexität der Zusammenhänge kein Individuum in der Lage sein dürfte, den vorteilhaftesten Gerechtigkeitsmaßstab als Bestandteil eines Gesellschaftsvertrages alleine zu finden und durchzusetzen, wurde in diesem Beitrag der Prozess der sozialen Gruppenselektion als zentraler Bestandteil einer spontanen Ordnung vorgestellt, in der die bestehenden Grundsätze menschlichen Zusammenlebens zwar als Ergebnis menschlichen Handelns, nicht jedoch als Ergebnis menschlicher Intention interpretiert werden. Im Hinblick auf die Verteilungsgerechtigkeit ist das Ergebnis dieses kulturellen Evolutionsprozesses eine Verteilung, die gerade so ungleich ist, dass der Gesellschaftsvertrag noch nicht in Frage gestellt wird, aber dennoch so viele Entfaltungsmöglichkeiten für individuelle Anreizwirkungen erhalten bleiben, dass das Wachstum der Volkswirtschaft erhalten bleibt.
Fraunhofer Institut für System- und Innovationsforschung (ISI)
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