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Die Modernität der Industrie

399 Seiten ·  29,80 EUR (inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-936-4 (October 2012) )

 

Die Online-Gesellschaft des 21. Jahrhunderts erweckt den Eindruck, als ob die Materialität der Dinge immer mehr an Bedeutung verliert. Der Brief wird zur E-Mail, das Fotoalbum zum Web-Album, die Eckkneipe zum Chat-Room, die elektronische Datenkommunikation löst das Fax als Auftragsbestätigung ab, Prozesse beschleunigen sich, Unternehmen vernetzen sich stärker miteinander, und selbst die liebevoll altmodische Lohnsteuerkarte ist durch "Elster", das Steuererklärungsprogramm der Finanzverwaltung, ersetzt worden.

Es scheint, dass virtuelle Prozesse immer stärker materielle Prozesse ablösen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Rolle die Industrie (im engeren Sinne: das produzierende Gewerbe) in Zukunft noch spielen wird. Klar ist: Auch im Zeitalter der Dienstleistungs- und der Wissensgesellschaft ist die Industrie nicht verschwunden, die materielle Produktion bleibt das Fundament der Informationsgesellschaft. Aber sie entwickelt neue Formen. Ihre technosystemgestützte Produktivität kommt ohne die großen Arbeitermassen des 19. und 20. Jahrhunderts aus. Die moderne Industrie ist smart, ihre Beschäftigten sind hoch qualifiziert, und sie ist kapitalintensiv. Dieses Buch soll daher zu einem adäquaten Verständnis von der Modernität der Industrie beitragen.

Edeltraud Glänzer
Zukunft durch moderne Industrie

Wolfgang Goos
Industrie tut not


Teil I - Industrie und Diskurs

Birger P. Priddat und Klaus-W. West
Die Modernität der Industrie - Thesen

Birger P. Priddat
"Vierte Industrie". Löst sich die Industriegesellschaft in der Dienstleistungsgesellschaft und in der Wissensgesellschaft auf?
Ein Klärungsversuch über die anhaltende Bedeutung der Industrie

Johannes Weyer
Die Rolle der Industrie in den gesellschaftlichen Utopien des dezentralen Kapitalismus

Dirk Matejovski
Die Modernität der Industrie und die Ästhetisierung des Ökonomischen.
Diskursgeschichtliche Anmerkungen zu einer aktuellen Debatte

Christoph Hubig
Nachhaltigkeit im Wertekonflikt


Teil II - Wertschöpfung und Nutzen

Christina Günther und André Schmidt
Die Rolle und Bedeutung des Industriesektors für den Strukturwandel in Deutschland

Michael Henze
Produktionsorientierte Dienstleistungen oder dienstleistungsorientierte Produktion?
Eine ökonomische Polemik über einen politischen Diskurs

Steffen Kinkel
Industrie in Deutschland: Kern wirtschaftlichen Wachstums und inländischer Wertschöpfung

Manfred Moldaschl
Mythen der Modernisierung - Arbeit in der Wissensökonomie

Michael Kleiber und Jürgen Gmehling
Funktionen und Nutzen der Chemischen Industrie

Matthias Braun
Die Industrie als intelligenter ökologischer Problemlöser


Teil III - Akzeptanz und Kommunikation

Volker Hauff
Akzeptanz von Industrie in unserer Gesellschaft

Johannes Weyer, Jens Kroniger und Sebastian Hoffmann
Technikakzeptanz in Deutschland und Europa

Klaus-W. West
Aspekte kommunikativer Industriepolitik

Portal für Politikwissenschaft, veröffentlicht am 28.03.2013, abgerufen am 25.04.2013. ()

"Der Sammelband ist das Ergebnis einer zweijährigen Diskussion im Rahmen der Reihe "Konzeptgruppe Modernität der Industrie" (5) zu der Frage: Welche Rolle spielt die Industrie in unserer heutigen Gesellschaft und welche Bedeutung wird sie in Zukunft haben? Ausgangspunkt der Diskussion ist Daniel Bells These vom Ende der Industriegesellschaft. In Deutschland werden 25 Prozent der volkswirtschaftlichen Wertschöpfung durch die Industrie erzielt, heißt es im Beitrag von Volker Hauff. Dieser Wert liegt über dem EU?Durschnitt von 17 Prozent oder dem der USA von 13 Prozent. Die Industrie nimmt somit eine wichtige Rolle in der deutschen Volkswirtschaft ein. Zudem ist dieser Sektor aus der jüngsten Wirtschaftskrise gestärkt hervorgegangen. Priddat und West gehen davon aus, dass auch in Zukunft die Industrie weiterhin der Träger der Wirtschaftskraft in Deutschland sein wird. Um dies zu gewährleisten, müssen einerseits mehr Ressourcen für Forschung und Entwicklung aufgebracht werden, andererseits wird der Faktor Arbeit an Bedeutung gewinnen. Da hochqualifizierte Arbeitskräfte vonnöten sind, um den zukünftigen Herausforderungen zu begegnen, müssen die bestehenden Sozialpartnerschaften zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern weiter vertieft werden. Auch Hauff verdeutlicht die Stellung der deutschen Industrie im Kontext großer Veränderungsprozesse. Demgemäß können die großen Herausforderungen, wie die "demografische Entwicklung" (315), die Energiewende, die Urbanisierung oder die "Rohstoff? und Energieverteuerung" (315), nur mit Hilfe der Industrie und der modernen Technik bewältigt werden. Dieser Einschätzung schließt sich Steffen Kinkel an. Er proklamiert die "zentrale Bedeutung" (210) der produzierenden Industrie auch für die Zukunft. Die Industrie? und die Dienstleistungsgesellschaft kombinierend, sieht er einen Trend hin zur Dienstleistungsarbeit im produzierenden Gewerbe, den "produktbegleitende[n] Dienstleistungen" (210). Im Ergebnis erweist sich Bells These vom Ende der Industriegesellschaft als nicht haltbar. Vielmehr befindet sich die Industrie in einem Transformationsprozess, der sie auch in Zukunft zum Kern der deutschen Volkswirtschaft macht. Aus den Analysen lassen sich Schlussfolgerungen für eine zeitgemäße Arbeitsmarkt?, Wirtschafts? und Wissenschaftspolitik ableiten. Aufgrund des wohlstrukturierten Aufbaus der einzelnen Beiträge können sich auch fachfremde Leserinnen und Leser rasch die Thematik erschließen."

Wirtschaft und Gesellschaft 39 (2013), Heft 1, S. 90-02 ()

"Allen an Fragen des wirtschaftlichen Strukturwandels interessierten LeserInnen kann dieser Sammelband empfohlen werden."

Die Mitbestimmung, 1+2/2013, S. 69 ()

"Vor genau 40 Jahren entwarf der amerikanische Soziologie Daniel Bell das Bild einer nachindustriellen Gesellschaft. Seither wird viel über das Aufkommen der Dienstleistungs- oder Wissensgesellschaft und das Ende des Industriezeitalters diskutiert. Der vorliegende Sammelband will dieser Debatte etwas entgegensetzen. ... Fazit: Die Industrie hat ihre Zukunft noch vor sich, sie entwickelt sich weiter zur "vierten Industrie", deren Produkte nicht mehr unbedingt als industriell gefertigt erkennbar sind. Im Zuge dessen und der absehbaren sozialen Veränderungen werde auch die Mitbestimmung einen neuen Sinn erhalten in Form eines kooperativen Wissensmanagements und einer Wertschöpfungsbeteiligung. Aber: "Arbeitehmer übernehmen nur Anteile, wenn sie mit der Strategie einverstanden" sind."

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the editors
Prof. em. Dr. Birger P. Priddat
Birger P. Priddat ist Seniorprofessor für Wirtschaft und Philosophie an der Universität Witten/Herdecke und an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Forschungsgebiete: Wirtschaftsphilosophie, Institutionenökonomie, Theoriegeschichte der Ökonomie, digitale Ökonomie. [weitere Titel]
Dr. Klaus-W. West
Klaus-W. West ist freiberuflicher wissenschaftlicher Berater und assoziierter Mitarbeiter der Stiftung Arbeit und Umwelt der IG BCE in Berlin. Zwischen 1992 und 2018 arbeitete er in den Bereichen Politik (DGB-Bundesvorstand, IG BCE) und Wissenschaft (Universitäten Dortmund, Freiburg, Paris XII und Harvard sowie Stiftung CSSA, Wiesbaden). [weitere Titel]
dem Verlag bekannte Rezensionen
  • "Aus den Analysen lassen sich Schlussfolgerungen für eine zeitgemäße Arbeitsmarkt?, Wirtschafts? und Wissenschaftspolitik ableiten." ...
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  • Umweltjournal
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