Aus der Einleitung der Hg.:

Martin Fritz geht in seinem Beitrag vom Konzept des „sustainable welfare“ aus, welches er als nachhaltige Wohlfahrt übersetzt. Er fokussiert auf die empirische Untersuchung von Einstellungen zu nachhaltiger Wohlfahrt und konkreten sozialökologischen Politikvorschlägen und trägt so zur Ausleuchtung der Chancen und Bedingungen einer sozial-ökologischen Transformation in demokratischen Gesellschaften bei. Anhand von Ergebnissen der Umfrageforschung geht Fritz den Fragen nach, ob es zwischen Ländern mit verschiedenen Typen von Wohlfahrtsstaaten Unterschiede darin gibt, wie stark ihre Bevölkerungen eine nachhaltige Wohlfahrt unterstützen, und welche Bevölkerungsgruppen soziale und ökologische Politiken eher befürworten oder ablehnen. Während sich auf Länderebene die Hypothese bestätigt, dass in stärker ausgebauten Wohlfahrtsstaaten auch ökologische Politiken auf größere Zustimmung treffen, sieht der Autor auf der individuellen Ebene ein komplexes Bild: Sozialökologische Politiken würden eher vom politisch links stehenden und weiblichen Teil der Bevölkerung befürwortet, während der Einfluss von Bildung und Einkommen variiere. Ein Zusammenhang sei auch zu fürsorgenden Haltungen und Praktiken erkennbar.