Aus dm Artikel:

Die Ernährungsethik ist keine neue Disziplin, und doch ist sie noch immer im Entstehen, stets in Bewegung, stets im Wandel. Sie lebt von der Interdisziplinarität ihrer Ansätze und Wirkungsgrade. Mit dem steigenden Grad an Globalisierung, Zentralisierung, Monopolisierung und dem zunehmenden Einsatz neuer Technologien, etwa Nano- oder Gentechnik, dehnt sich auch das Feld der Disziplinen und Diskurse aus, die sich mit Lebensmitteln und moderner Esskultur auseinandersetzen. Je industrieller die Produktionsmethode und je höher der Verarbeitungsgrad, desto stärker werden auch moralisch relevante Güter berührt. Die Ernährungsethik beschäftigt sich deshalb mit den Folgen der Land- und Lebensmittelwirtschaft, mit Konsumstilen und gesellschaftspolitischen Werthaltungen. Sie beleuchtet die ökologischen, sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Produktion, Verarbeitung und des Konsums von Nahrung. In den jüngsten Diskussionen ist insbesondere die Herstellung von Produkten tierischer Herkunft in den Vordergrund getreten.