Carsten Stahmer
22 Seiten · 4,10 EUR
(Juni 2016)
Aus der Einleitung:
Paul Kennedy hat in seinem Buch Aufstieg und Fall der großen Mächte dargestellt, wie sich die Geschichte zwar nicht wiederholt, aber doch wiederkehrende Muster aufweist. Dazu gehört nach ihm vor allem der Rhythmus, nach dem Großmächte entstehen und vergehen: Aufstieg, Überdehnung, Erschöpfung, Abstieg. Ganz ähnlich bezieht sich Oswald Spengler in seinem Werk Der Untergang des Abendlandes auf biologische Urformen, denen auch die verschiedenen Kulturen folgen: Geburt, Jugend, Lebensdauer, Alter, Tod). Einen zyklischen Verlauf der Geschichte hat Friedrich Nietzsche in Also sprach Zarathustra mit seiner Vision einer "Ewigen Wiederkehr des Gleichen" beschrieben.
Diese Interpretation der Menschheitsgeschichte hat auf den ersten Blick etwas Trauriges: Es gibt keinen echten Fortschritt, die menschliche Entwicklung folgt lediglich einem zyklischen Muster der Wiederholungen. Auf den zweiten Blick hat es aber auch etwas Tröstliches, wenn wir diese Geschichtsphilosophie konfrontieren mit der gegenwärtig immer stärker werdenden Erkenntnis, dass nicht nur einzelne Kulturen vergehen (während andere gleichzeitig erstarken), sondern dass die Menschheit insgesamt mit immer größerer Geschwindigkeit dem Untergang entgegenstrebt.
seit 1973 im Statistischen Bundesamt. Spezialgebiete: Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen, Input - Output - Rechnung, Umweltökonomische Gesamtrechnungen. 1989 bis 1992 Entwurf des System for Integrated Environmental and Economic Accounting für die Vereinten Nationen, seit 1997 Honorarprofessor.
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