Ortrud Leßmann
24 Seiten · 4,94 EUR
(
July 14, 2021
)
Aus der Einleitung:
Der Capability-Ansatz fokussiert ähnlich wie der Lebenslagenansatz auf den Handlungsspielraum, den einzelne Personen aufgrund ihrer materiellen Ressourcen sowie der ihnen zur Verfügung stehenden Nutzungsmöglichkeiten ihrer Ressourcen haben. (...) Dieser Beitrag stellt zunächst die Grundzüge des Capability-Ansatzes nach Sen vor. Aus der Kritik am Utilitarismus einerseits und ressourcenbasierten Ansätzen andererseits hat Sen den Maßstab der Funktionen und Verwirklichungschancen entwickelt. Der Maßstab ist multidimensional, so dass sich die Frage nach interpersoneller Vergleichbarkeit in doppeltem Sinne – nämlich in Bezug auf einzelne Dimensionen sowie in Bezug auf die Gesamtsituation – stellt. Als nächstes werden wesentliche normative Implikationen des Ansatzes herausgearbeitet. Die Unterschiede zwischen dem Capability-Ansatz von Sen und dem Capabilities-Ansatz von Nussbaum werden in einem Exkurs im vierten Abschnitt kurz vorgestellt. Der fünfte Abschnitt skizziert, wie der Ansatz in verschiedenen Kontexten bereits angewandt worden ist. Das Fazit blickt auf Überlegungen, die bisher etwas kurz kommen: Gleichwertigkeit von Lebensverhältnissen, Pfadabhängigkeiten und Flaschenhälse sowie öffentlichen Vernunftgebrauch.
Deutsches Jugendinstitut, München, Abteilung Familie und Familienpolitik.
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