Susanne Hartard
28 Seiten · 5,07 EUR
(09. August 2016)
Aus der Einleitung:
Gäbe es keine Abgasgrenzwerte für Dieselfahrzeuge, würden vermutlich auch die technischen Errungenschaften der Abgasreinigung wie Selective Catalytic Reduction (SCR) und Dieselpartikelfilter der harten Preispolitik im Kraftfahrzeug-Absatz zum Opfer fallen. Und dennoch: Der Diesel- Abgas-Skandal in 2015 zeigt nur zu deutlich die nüchterne Realität, wie rein ökonomische Interessen das Handeln trotz einer jahrelang etablierten Grenzwertkultur (EURO Abgasnorm, Umweltplakette) dominieren. Führen also Grenzwerte zum Schutz des Menschen und der Umwelt nicht zu einer nachhaltigen Transformation der Wirtschaft, weil sie nicht überzeugen? Sie werden in der Regel toleriert, genau eingehalten, im schlimmsten Falle umgangen. In eher seltenen Fällen werden sie auch unterschritten.
Grenzwerte sind kontrollierbar, anfechtbar und öffentlich. Damit sind sie als Grundlage für Anlagengenehmigungen und Zulassungen von Chemikalien ein häufiges und bekanntes Hilfsmittel. Grenzwerte sind aber grundsätzlich kontraproduktiv zum Grundsatz im Qualitäts- und Umweltmanagement und zu einer intrinsischen Motivation, den eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit kontinuierlich zu verbessern.
Professur Industrial Ecology, Hochschule Trier, Umwelt-Campus Birkenfeld, FB Umweltwirtschaft/-recht.
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