Aus der Einleitung der Herausgeber:

Im Beitrag von Eckhard Hein wird das Problem der harrodianischen Instabilität nachfragegetriebenen Wachstums in kaleckianischen Modellen behandelt. Es werden zwei von Josef Steindl in die Debatte eingeführte Mechanismen näher untersucht, die das Problem dieser Instabilität eindämmen sollen: erstens die Endogenität des Kapitalkoeffizienten durch modellimmanente Kapitalverschrottung und zweitens die Entwicklung des staatlichen Haushaltssaldos und dessen Wirkung auf die gesamtwirtschaftliche Sparquote. Für das Modell mit variabler Kapitalverschrottung zeigt sich, dass für die pfadabhängigen langfristigen Gleichgewichte das Sparparadoxon und lohngetriebenes Wachstum nicht mehr gelten, obwohl sie kurzfristig vorherrschen. Bei dem Modell mit variablen staatlichen Finanzierungssalden bleibt das Sparparadoxon im langfristigen Gleichgewicht erhalten, und die Ökonomie bleibt lohngetrieben. Eine geringere Sparneigung und eine niedrigere Profitquote führen langfristig jeweils zu einer höheren Akkumulations- und Wachstumsrate sowie zu einer niedrigeren öffentlichen Defizitrate.