Philip Fehling
46 Seiten · 8,00 EUR
(10. September 2018)
Aus der Einleitung der Herausgeber:
Philip Fehling untersucht die Entwicklung (moderner) Ideen gerechter Besteuerung. Hierunter fasst er insbesondere die Idee progressiver Besteuerung, die er als Umverteilungsinstrument versteht und „vor dem Hintergrund ökonomischer, sozialer und politischer Dynamiken und Machtkonstellationen“ analysiert. Er zeigt auf, dass progressive Besteuerungsideen der „bürgerlichen Steuertheorie durch die sozialen Verhältnisse stets abgerungen“ werden mussten. Die bürgerliche Steuertheorie war, so Philip Fehling, Teil des Widerstandes gegen progressive Besteuerung, denn sie versuchte „Kriterien zu finden, mittels derer der staatliche Zugriff auf hohe Einkommen und Vermögen eingeschränkt werden konnte“. Die historische Entwicklung hat auch die heutigen Bedingungen geprägt, unter denen die Forderung nach progressiver Besteuerung erhoben wird. Umsetzungschancen hätten diese Forderungen allerdings nur, wenn „eine breite gesellschaftliche Basis zu einer Kraft findet, die die Erhöhung der Staatsausgaben auf Kosten von Kapital und Vermögen erzwingt.“ Historisch liegt eine solche Konzessionsbereitschaft gemäß Philip Fehling vor allem in Krisenzeiten vor.
ist beschäftigt am Merian Center for Advanced Latin American Studies und promoviert an der Universität Kassel zu steuerpolitischen Verteilungskonflikten in Argentinien und Uruguay. Seine Forschungsinteressen sind Staatstheorie und Staatsfinanzen, politische Ökonomie und soziale Ungleichheit.