Aus der Einleitung der Hg.:

Karl Acham befasst sich mit den Auswirkungen der Identitätspolitik, die von diversen gesellschaftlichen Gruppen betrieben oder eingefordert wird, die sich aufgrund ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Nationalität, Rasse oder Religion diskriminiert oder in ihren Problemlagen ungenügend beachtet fühlen, auf Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft. Acham verweist auf einige aktuelle Beispiele aus Kunst und Wissenschaft, in denen die Kulturkämpfe des Feminismus, der Diversität, des Antirassismus und Antikolonialismus zu teils irrationalen und bizarren Debatten und Resultaten geführt haben. Es bestehe die Gefahr, dass der Kampf um kulturelle Anerkennung für einzelne Minoritäten von einem mit ökonomischen Argumenten geführten Kampf um die Verbesserung der allgemeinen sozialen Lage ablenkt und dass als Folge eines überbordenden Kulturalismus in der Erörterung postkolonialer Fragen der echte Rassismus aus dem Blickfeld gerät.