Aus der Einleitung:

Auch nach vielen Jahrzehnten ihrer Nutzung ist das Verhältnis der Informationstechnik (IT) zu Organisation immer noch nicht vollständig geklärt. Wegen dieser mangelnden Klärung muss vieles, was in diesen Jahrzehnten zum Verhältnis von IT und Organisation gesagt wurde, mit Vorsicht betrachtet werden.

Um dennoch Lehren aus früheren Arbeiten ziehen zu können, geht die folgende Darstellung aus von einem heute erreichbaren Verständnis des Verhältnisses von IT und Organisation. Dem liegt eine normative Vorentscheidung zugrunde: auch bei IT geht letztlich um die Menschheit und ihre Zukunft. Aus diesem Grund ist dieses Verständnis von vornherein soziotechnisch angelegt; es geht um den Zusammenhang von IT mit menschlicher Arbeit (Handeln, Entscheiden, Herstellen, Zerstören), mit Organisation sowie mit Macht und Herrschaft. Sowohl Organisation als auch IT dienen Menschen, um sich auf der Erde einzurichten. Ihr Gebrauch kann allerdings auch das Gegenteil bewirken, und ungezügelte menschliche Leidenschaften und Konflikte vor dem Hintergrund ungleich verteilter Handlungsmacht legen dies nahe. (...)

Die folgende Darstellung geht aus von Grundlagen zum Verständnis der Besonderheiten einer Technik des Umgehens mit Information (2.). Sie geht dann dem Denken über die Zusammenhänge von IT, Organisation und Gesellschaft in mehreren Schritten nach (3.), wobei die Einbettung von IT in Unternehmen, ihre Bedeutung für die Vernetzung von Organisationen sowie ihre gesellschaftlichen Funktionen zur Sprache kommen. Es folgt ein Ausblick (4.).