Hans-Christoph Binswanger, Felix Ekardt, Anja Grothe, Wolf-Dieter Hasenclever, Ingomar Hauchler, Martin Jänicke, Karl Kollmann, Nina V. Michaelis, Hans G. Nutzinger, Holger Rogall, Gerhard Scherhorn (eds.)
"Jahrbuch Nachhaltige Ökonomie"
519
Seiten ·
29,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN
978-3-7316-1043-4
(November 2013)
)
In den vergangenen fast 250 Jahren stand die maximale Steigerung der Gewinne und Güterproduktion im Mittelpunkt der Ökonomie, sowohl in der Wirtschaft als auch im herrschenden Theorie- und Lehrsystem. Das eklatante Marktversagen in den drei Dimensionen einer zukunftsfähigen Entwicklung (ökologische, ökonomische, sozial-kulturelle) wurde ausgeklammert oder systematisch unterschätzt. Angesichts der immensen Probleme im 21. Jahrhundert werden diese Themen für Unternehmen jedoch immer bedeutsamer. Um unter den veränderten Umweltbedingungen auch in 30 Jahren wettbewerbsfähig sein zu können, müssen Unternehmen schon heute mit dem systematischen Umbau ihrer Produkte und Produktionsabläufe beginnen. Durch die thematische Fokussierung auf die betriebswirtschaftlichen Aspekte der Nachhaltigen Ökonomie soll im 3. Jahrbuch ein Beitrag zur Zusammenführung der gesamtwirtschaftlichen Nachhaltigen Ökonomie mit dem Nachhaltigkeitsmanagement geleistet werden.
"Zusammen mit den ein- und hinführenden Beiträgen sowie einem umfassenden Anhang ist die Rechnung der Herausgeber(innen) aufgegangen: eine Diskussion anzuregen und Brücken zu schlagen zwischen gesamtwirtschaftlicher und einzelwirtschaftlicher Sichtweise, hin zu einer umfassend verstandenen nachhaltigen Wirtschaftslehre. Dass dieser Brückenschlag auch ein kleines Kunststück ist und weder als gänzlich vollbracht betrachtet werden kann noch bereits als konzeptionelles Gebäude aus einem Guss vorliegt, sondern in seinen Konturen durchaus offen ist und insofern Gestalt gewinnt, dürfte einleuchten.
Auch wenn die Leser inhaltlich nicht allen Beiträgen uneingeschränkt zu folgen gewillt sein mögen, so enthalten sie doch erfrischende, weil auch unbequeme und zuweilen provokante sowie erfreulich unorthodoxe Sichtweisen, teilweise mit spitzer Feder geschrieben. Sie regen zum Überdenken der eigenen Fachperspektive an und ermuntern dazu, lieb gewordene Standpunkte sowie weiße Flecken und weithin unreflektierte Grundannahmen in den Wirtschaftswissenschaften zu hinterfragen und kritisch zu würdigen: Jürgen Freimann geht in seinem Beitrag der Frage nach, wie Betriebswirtschaft und Nachhaltigkeit zusammenkommen. André Reichel eröffnet eine interessante Diskussion zu strategischen Handlungsoptionen für Unternehmen in der Postwachstumsökonomie. Gitta Nikisch und Georg Müller-Christ entwerfen eine Übersicht, welche Kompetenzen Führungskräfte brauchen, um mehr in Richtung Nachhaltigkeit bewegen zu können. Solche auch auf Problemlösungen fokussierte Beiträge sollten auch in sämtliche wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge Eingang finden."