Michael Parzer
22 Seiten · 4,29 EUR
(
July 20, 2018
)
Aus der Einleitung der Herausgeber:
In öffentlichen Debatten werden migrantische Unternehmen häufig zum Sinnbild sozialräumlicher Segregation stilisiert. Die Rede von „Parallelgesellschaften“, die gesellschaftlichen Zusammenhalt und Wohlstand gefährden, kann Ressentiments und Fremdenfeindlichkeit fördern. Vor diesem Hintergrund plädiert Michael Parzer für einen unvoreingenommenen und differenzierten Blick auf migrantische Ökonomien und ihr Integrationspotential. Dabei rekonstruiert er nicht nur den Parallelgesellschafts-Diskurs, sondern auch zwei weitere, in der medialen Debatte verbreitete Sichtweisen – die Mobilitätsannahme und die Vermittlungsthese. Nach einer kritischen Reflexion dieser drei Positionen entwickelt er einige Bausteine für eine ausgewogene soziologische Analyse des Integrationspotentials migrantischer Ökonomien. Zukünftige Forschung müsse einerseits untersuchen, ob und inwieweit migrantische Selbständigkeit den Zugang zu bislang verwehrten Ressourcen (ökonomisches, kulturelles, soziales und symbolisches Kapital) ermögliche. Zum anderen müsse erforscht werden, auf welche Weise migrantische Ökonomien die Wahrnehmung des „Fremden“ beeinflussen und welche Rückschlüsse daraus im Hinblick auf Toleranz und sozialen Zusammenhalt gezogen werden können.
Leiter des Instituts Mediacult (Internationales Forschungsinstitut für Medien, Kommunikation und Kulturelle Entwicklung), und Lehrbeauftragter der Universität Wien.