Christian Hederer
30 Seiten · 4,76 EUR
(09. Juni 2006)
Aus der Einleitung der Herausgeber:
Mit einem ausgeprägten Verständnis für den sozialwissenschaftlichen Geltungsbereich evolutorischer Konzepte ergänzt Christian Hederer die Diskussion um den ökonomischen Evolutionsbegriff mit einem Beitrag zur evolutorischen Theorie sozialer Stratifikation, orientiert am Zusammenhang aus Machtstrukturen, sozialer Mobilität und Wissenspotenzialen. Ausgangspunkt von Hederers Beitrag ist die These der sozioökonomischen Interdependenz von Innovationsfähigkeit und sozialer Schichtung, die mit dem Aspekt sozialer Ungleichheit und institutioneller Legitimität einhergeht. Konkret geht es hierbei um den Ausschluss breiter Gesellschaftsschichten von den Mechanismen einer zunehmend elitären Wissensgesellschaft. Dabei vertritt Hederer die These, dass unter den spezifischen Bedingungen einer Wissensgesellschaft die Beschleunigung von Innovationen mit einer institutionellen Sklerose von Machtpositionen einhergeht. So steht eine evolutorische Theorie sozialer Stratifikation vor der Herausforderung, den systematischen Zusammenhang von Machtbeziehungen, Wissenskapital und kognitiven Fähigkeiten adäquat zu modellieren. Im Ausblick verweist diese Problematik auf die forschungsstrategische Notwendigkeit, auch kulturelle Faktoren in die Analyse einzubinden.
Michael Zeidler verweist in seinem Korreferat auf die Rolle von Bildung und Kreativität als Faktoren bei der Generierung von Innovationen jenseits eines unvermittelten Machtbegriffs. In diesem Sinne lässt sich der Aspekt einer zunehmenden gesellschaftlichen Komplexität für die evolutorische Erklärung sozialer Stratifikation anführen.
Lehrstuhl für gesamtwirtschaftliche und institutionelle Entwicklung, Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Universität Witten-Herdecke
Diplom-Volkswirt, Professur für VWL, insbes. Managerial Economics, Fakultät Wirtschaftswissenschaften, Technische Universität Dresden
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