Aus der Einleitung der Hg.:

Der Beitrag von Hansjörg Herr und Michael Heine reagiert auf die zunehmende ökologische Krise, insbesondere den Klimawandel, und kritisiert die bisherigen Lösungsansätze, die vorwiegend auf marktwirtschaftliche Mechanismen wie den Emissionshandel oder ökologisch optimiertes Wachstum („Green Growth“) setzen. Diese Ansätze seien unzureichend, weil sie ökologisch zu langsam und politisch schwer durchsetzbar seien. Stattdessen plädieren die Autoren für eine strategische Begrenzung des Wirtschaftswachstums – vor allem im globalen Norden – und skizzieren die dafür nötigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen. Wachstum ist nicht per se schädlich, muss aber in ökologische Schranken gelenkt werden. Unter Umständen kann sogar Nullwachstum nötig sein, etwa wenn technologische und strukturelle Veränderungen nicht ausreichen, um Emissionen zu senken. Die Autoren schlagen ein Modell eines makroökonomischen Kreditplans vor, bei dem ein gesellschaftliches Gremium ein Kreditvolumen vorgibt, das dann über verschiedene Banken(gruppen) an bestimmte Unternehmenssegmente verteilt wird – orientiert an ökologischen und sozialen Kriterien. Die Umsetzung liegt bei Banken, die nach betriebswirtschaftlichen Maßstäben vergeben, jedoch im Rahmen eines festen Volumens.