Aus der Einleitung des Herausgebers:

Mehr Arbeitsplätze durch weniger Beschäftigungssicherheit? lautet die provozierende Frage, die mit dem Beitrag von Walwei gestellt wird. Am Beispiel des Kündigungsschutzes untersucht er die Bedeutung arbeitsrechtlicher Normen für die Funktionstüchtigkeit von Arbeitsmärkten und geht insbesondere auf die Hypothese ein, dass sich ein hoher Kündigungsschutz von Arbeitnehmern als Einstellungshemmnis erweist. Intertemporale und internationale Untersuchungen, auf die er sich bezieht, kommen insgesamt zu dem Ergebnis, dass eine Verringerung des Kündigungsschutzes sich auf das Niveau der Arbeitslosigkeit nur wenig auswirkt. Einen Einfluss hat ein hoher Kündigungsschutz dagegen auf die Ströme am Arbeitsmarkt: Auf der einen Seite wird die Fluktuation gemindert und auf der anderen Seite die Stabilität der Beschäftigung erhöht. Das bewirkt eine Senkung des Zugangsrisikos in Arbeitslosigkeit, aber andererseits eine Erhöhung der Dauer von Arbeitslosigkeit. Insofern ergibt sich das Ergebnis, dass der Kündigungsschutz Insider gegenüber Outsidern begünstigt und dass davon auch Auswirkungen auf die Strukturierung der Arbeitslosigkeit ausgehen.