„Der Beitrag geht der Frage nach, welchen Einfluss die Digitalisierung auf die Bewertung von Wissenschaftler:innen und die Messung ihrer Leistung hat, der nicht nur mit Konsequenzen für die Forschung und individuelle Karrieren verbunden ist, sondern auch unmittelbar die Steuerung von Forschung und entsprechende Forschungsfinanzierung beeinflussen kann.

Der Beitrag unternimmt dazu drei Schritte: Erstens geht er auf die Entwicklung eines organisationalen Feldes der Produktion von Forschungsinformation und -evaluation ein. Zweitens fragt er danach, welche Auswirkungen die Verbreitung von digitalen Infrastrukturen zur Forschungsinformation und -evaluation auf die Praxis des Bewertens von wissenschaftlicher Leistung und damit auch auf das Verständnis von Wissenschaft selbst hat. Diskutiert werden sowohl die Relationierbarkeit und Interoperabilität von Datensätzen und Software als auch die Performativität und Generativität im soziomateriellen Zusammenspiel von Technik und sozialer Praxis. Abschließend regt der Beitrag zu weiterer Forschung über die Konsequenzen dieser digitalen Bewertungsinfrastrukturen an, indem er die Frage aufwirft, wie sich Wissenschaft verändert, wenn die Bewertung wissenschaftlicher Praxis und individueller Reputation für wissenschaftsexterne Effizienzerwartungen geöffnet wird.“ (A.K. Krüger)