453 Seiten
36,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-435-2
(November 2003)
Aktuellen Zeitdiagnosen zufolge wird die "Arbeitsgesellschaft" des 20. Jahrhunderts durch andere Gesellschaftsformationen abgelöst. In der "Wissensgesellschaft" und ihrer "Wissensökonomie" laufe das Wissen als Produktionsfaktor den Faktoren Kapital und Arbeit den Rang ab. Die Diagnose der "Netzwerkgesellschaft" (Netzwerkökonomie) setzt an diese Stelle die Vernetzung der Informations- und Finanzströme. Und in der Ökonomie der "Erlebnisgesellschaft" trete die Konsumtionssphäre in den Vordergrund. Doch keine dieser Diagnosen, die jeweils nur einen Modernisierungstrend zum Kennzeichen des Ganzen erklären, vermag eine seit Adam Smith gültige Einsicht umzustoßen. Die Quelle des gesellschaftlichen Reichtums ist Arbeit. Nachdem im 20. Jahrhundert vor allem Fragen der Verteilung des Arbeitsprodukts im Vordergrund standen, sind die Abgesänge auf die Institution Arbeit auch dadurch motiviert, dass im Zuge einer Restrukturierung der mittlerweile fast durchgängig kapitalistischen Weltwirtschaft die Verteilung von Arbeit selbst immer mehr zum Problem wird. Und damit auch die Finanzierung jener sozialen Sicherungssysteme, die ein Kernstück der Prosperitätskonstellation nach dem 2. Weltkrieg waren.
Was die Wirtschaftswissenschaften zu Prozessen der Dematerialisierung, Finanzialisierung und Kulturalisierung der Ökonomie zu sagen haben, und was zu nationalen, regionalen und betrieblichen Bewältigungsstrategien, skizziert dieser Sammelband - selbstverständlich nicht erschöpfend, sondern exemplarisch. Das Spektrum der diskutierten Probleme reicht von netzwerk- und umweltökonomischen Fragen der Generierung und Bewertung von Arbeit, über steuerrechtliche Einflüsse auf die Gestaltung des Vergütungssystems oder wirtschaftsrechtliche Einflüsse auf Bankensystem und Unternehmensbewertung, bis hin zur Bewertung und Gestaltung von Wissensarbeit. Praxisorientierte und theoretische Beiträge (u.a zum Verhältnis von Arbeit und Sozialkapital sowie zum 'Transformationsproblem') ergänzen einander.
Neue Ökonomie der Arbeit
Einfluss und Nutzung rechtlicher Kontexte
Arbeitsmarkt und Prosperität
"Das Buch entstand aus Anlaß des zehnjährigen Bestehens der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der TU Chemnitz. Es zeugt von der Breite des Forschungsspektrums, aber auch von der Qualität der geleisteten Forschungsarbeit und der Profilierung der Mitwirkenden. Am Anfang steht ein einführender Überblick der Herausgeber, worin sie sich mit den Begriffen Arbeitsgesellschaft, Wissensgesellschaft, Dienstleistungsgesellschaft, Netzwerkgesellschaft usw. auseinandersetzen. Im Unterschied zu anderen Autoren sehen sie kein 'Ende der Arbeit' (Rifkin), sondern lediglich veränderte Rahmenbedingungen und Bewertungsmaßstäbe. Insgesamt machen sie elf Tendenzen einer 'Neuukonturierung von Arbeit' aus, woraus sich weitreichende Konsequenzen für Ökonomie und Gesellschaft ergeben, welche dann in den nachfolgenden Einzelbeiträgen Gegenstand einer eingehenden Behandlung sind. ...
Insgesamt verkörpert der Band eine beachtliche Bilanz zehnjähriger Forschungsarbeit. Es wird aber auch sichtbar, welche produktiven Potenzen einer interdisziplinären Arbeit innewohnen, zumal wenn diese zudem auch noch Züge einer Ost-West-Kooperation aufweist."
Der Faktor Arbeit in der industriellen Standorttheorie
Quantifizierung der Wirksamkeit von Partnern in einem Team auf der Basis von Soft-Fact-Ausprägungen
Zwischen Subjekt und Gesellschaft
Von der Personalwirtschaftslehre zur Wirtschaftslehre der Person?
Erfassung und Management immaterieller Ressourcen - eine Aufgabe für das Personalmanagement
Personalabbau in Ostdeutschland - (k)ein Problem für die Führungskräfte?
Von der Industrie- zur Wissensökonomie
Telearbeit und Beruflichkeit
Das Management von Arbeit aus der Perspektive des Marketing
Telearbeit – Nationale und internationale Rahmenbedingungen und Vorgaben
Vergütungssystem und Besteuerung
Arbeitsrecht und Arbeitsmarkt
Leitlinien der Wirtschaftsförderung in Ostdeutschland
Auswirkungen des demographischen Wandels auf den Arbeitsmarkt in Sachsen
Regionale Wachstums- und Distributionseffekte der europäischen Integration - Eine axiomatische Charakterisierung
Beschäftigung in Ostdeutschland und das neoliberale Dogma
Beschäftigungsimpulse von Entrepreneurship-Lehrstühlen
Perspektiven für den ostdeutschen Arbeitsmarkt im Umweltschutz
Finanzierungsalternativen der Arbeitslosenunterstützung bei dauerhafter Unterbeschäftigung