Christian Pfeifer
18 Seiten · 4,17 EUR
(Juni 2011)
Aus der Einleitung:
Seit mehreren Jahrzehnten wird eine kontroverse Diskussion geführt, ob Umweltschutz ein "Jobknüller" oder ein "Jobkiller" ist (z.B. Peemüller 1999; Edler 2005). Kritiker des Umweltschutzes führen häufig das Argument an, dass Umweltschutz eine Beschäftigungsbremse ist und gerade in wirtschaftlich schweren Zeiten auf zu starke Umweltschutzbemühungen verzichtet werden sollte. Befürworter des Umweltschutzes betonen dagegen häufig den Umweltschutz als Beschäftigungsmotor, so dass auch in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten eine Ausweitung des Umweltschutzes zu befürworten ist. Auch wenn sich die Argumente dem ersten Anschein nach widersprechen, sind sie doch beide zutreffend. Denn Umweltschutz mit dem Ziel ökologischer Nachhaltigkeit kann sowohl zu positiven als auch zu negativen Beschäftigungseffekten auf betrieblicher sowie gesamtwirtschaftlicher Ebene führen.
Im Mittelpunkt dieses Beitrags steht die Frage, welche Beschäftigungseffekte von ökologischer Nachhaltigkeit bzw. Umweltschutz ausgehen. Dabei wird nicht der Anspruch erhoben den Nettobeschäftigungseffekt (Gesamteffekt) zu quantifizieren, sondern es soll ein kleiner Überblick geliefert werden, über welche Kanäle positive und negative Beschäftigungseffekte zu Stande kommen. In Abschnitt 2 werden hierzu die Arbeitsmarkteffekte von ökologischer Nachhaltigkeit mikroökonomisch analysiert. Dies sind zunächst potenzielle negative als auch positive Beschäftigungseffekte sowie potenzielle Effekte auf das Arbeitseinkommen.
Ferner werden mögliche Rückwirkungen auf das Ziel einer ökologischen Nachhaltigkeit diskutiert. In Abschnitt 3 werden einige empirische Untersuchungen zu den Beschäftigungswirkungen des Umweltschutzes in Deutschland vorgestellt. Die Funktion von Betriebsräten als Arbeitsmarktinstitution zur Erreichung ökologischer Nachhaltigkeit wird in Abschnitt 4 diskutiert. Den Abschluss bildet ein Fazit in Abschnitt 5.
geb. 1977, Juniorprofessor für Volkswirtschaftslehre an der Leuphana Universität Lüneburg. Arbeitsschwerpunkte: Angewandte Mikroökonomik und Mikroökonometrie, Arbeitsökonomik, Personalökonomik.