Günther Ortmann
26 Seiten · 4,04 EUR
(
June 17, 2016
)
Aus der Einleitung:
Philosophen sind, so ist mein Eindruck, organisationsblind. Für den gemeinen Betriebswirt wiederum ist Philosophie ein Produktionsumweg. Das erlaubt beiden eine Art wechselseitigen Achselzuckens. Im Mittelpunkt der Betriebswirtschaftslehre steht, kurz gesagt, die Unternehmung, und das ist heute das mit Abstand wichtigste Exemplar der Gattung "Organisationen". Organisationen sind die mächtigen Akteure der Moderne, und Unternehmen, zumal die großen, weltweit operierenden Konzerne, gehören, wie eigentlich jeder weiß, zu den einflussreichsten unter den Organisationen. Sie sind – nicht von allem Anfang an, aber heute – das Paradigma für die Spezies "Organisationen". Denen widmen sich nicht nur Betriebswirte, sondern auch Organisationspsychologen und -soziologen, und bei denen, besonders bei Letzteren gibt es durchaus ein gewisses Interesse an Philosophie. Burrell/Morgans einflussreiche Studie zu den soziologischen Paradigmen der Organisationsforschung gilt da als bahnbrechend. Luhmanns Organisationssoziologie verdankt viel der Phänomenologie Edmund Husserls.
Professur für Führung am Reinhard-Mohn-Institut für Unternehmensführung, Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft der Universität Witten/Herdecke
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