Aus der Einleitung der Hg.:

In Zeiten, in denen die aktuellen Polarisierungen multilaterale Zusammenarbeit unterlaufen, möchte André Munzinger in seinem Beitrag globale Abhängigkeiten mit lokalen Verantwortlichkeiten verbinden und den Globus als ökologische wie auch kulturelle Einheit denken, ohne die inhärenten Differenzen zu ignorieren. Zunächst liefert er eine kritische Darstellung von unterschiedlichen Modellen globaler Interdependenz und untersucht daraufhin die normative Dimension dieser Ansätze. Während ein Zugang ethisch-moralische Gemeinsamkeiten betont und ein anderer differenztheoretisch zu verstehen ist, hebt ein dritter Zugang den hohen Grad an ethischer Diffusität hervor. Abschließend plädiert André Munzinger für ein Subsidaritätsprinzip, das auf der Ebene der Beschreibung, der Bewertung und der politischen Ebene der Umsetzung von Verantwortlichkeit zur Anwendung kommen soll. Es hat zum Ziel, lokale Kräfte zu stärken und bildet zugleich „die Grundlage für eine neu zu begreifende, zutiefst verletzbare globale Solidarität“.