Udo Ludwig
27 Seiten · 5,25 EUR
(15. April 2019)
Aus der Einleitung der Herausgeber:
Udo Ludwig behandelt in seinem Beitrag die Darstellung von Produktion und Einkommen im Material Product System (MPS), dem Gesamtrechnungssystem der Zentralplanwirtschaften. Es gibt zahlreiche Untersuchungen zum Vergleich des Leistungs- und Wohlstandsniveaus zwischen Marktwirtschaften und Zentralplanwirtschaften. Im Fokus stehen dabei Eckgrößen des Güterkreislaufs, weniger die Entstehung, Verteilung und Umverteilung des Einkommens. Damit fehlt die Untersuchung des entscheidenden vermittelnden Gliedes zwischen der Entstehung der Güter in der Produktion und ihrer Endverwendung für Konsum und Investitionen in der zwar natural gesteuerten, aber über Ware-Geld-Beziehungen kontrollierten Wirtschaft der staatssozialistischen Länder. In diesem Beitrag werden die konzeptionellen Besonderheiten des Wirtschaftsmodells hinter dem MPS und deren Konsequenzen für die Einkommensstatistik im Bilanzsystem der VGR, der sogenannten Volkswirtschaftsbilanz, herausgearbeitet. Sie ergeben sich insbesondere aus der Eigentumsordnung, dem Koordinationssystem der wirtschaftlichen Aktivitäten und der engen Abgrenzung des Produktionsbereichs für die Ermittlung der Primär- und Sekundäreinkommen der privaten Haushalte (Bevölkerung) und der Wirtschaft einschließlich Staat. Ein Vergleich der für die ehemalige DDR nach dem MPS und dem SNA ermittelten Einkommensgrößen verdeutlicht die quantitative Bedeutung der Zentralisierung der Einkommensströme für die Lenkung der Wirtschaft.
geb. 1943, ist Honorarprofessor für empirische Wirtschaftsforschung an der Universität Leipzig. Von 1992 bis 2009 leitete er die Abteilung Konjunktur und Wachstum im neu gegründeten Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) und war während dieser Zeit Federführender des Instituts bei der Erarbeitung der Frühjahrs- und Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute für die Bundesregierung.
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