Abstract

3D-Druck, cloud computing, big data oder cyber-physische Produktionssysteme – alle diese Elemente einer digitalen Transformation der Produktion versprechen einen Anstieg der Produktivität, also des Verhältnisses von Ausstoß zu eingesetzten Produktionsfaktoren. Mithilfe deskriptiver Statistik geht der vorliegende Beitrag für zwei Vorreiter der Digitalisierung – die USA und Deutschland – der Frage nach, ob ein Produktivitätsschub in den Daten zu erkennen ist. Wider Erwarten zeigt sich empirisch eher das gegenteilige Bild einer abnehmenden Trendproduktivität in beiden Ländern. Vier Erklärungsansätze für dieses Paradoxon werden vorgestellt: 1. Messprobleme verzerren die Erfassung der Produktivität; 2. technologische Vorreiterfirmen realisieren Produktivitätswachstum, dieses hebt aber nicht nennenswert die Produktivität ganzer Sektoren oder Volkswirtschaften; 3. das makroökonomische Umfeld nach 2007/8 hat Investitionen und damit Produktivitätsfortschritte gehemmt; 4. es braucht Zeit, bis auf breiter Front Technologien implementiert werden, sodass das Gros des Produktivitätsfortschritts noch aussteht.