"Jahrbuch Ökonomie und Gesellschaft" · Band 26
350 Seiten
34.80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-7316-1107-3
(Dezember 2014)
In den Wirtschafts- und Sozialwissenschaften wird ökonomische Rationalität mit dem Konzept des am egoistischen Selbstinteresse orientierten, nutzenmaximierenden Handelns gleichgesetzt. Diese verengte Auffassung ökonomischer Rationalität wird sowohl innerhalb der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als auch aus der Perspektive einer Philosophie der praktischen Rationalität seit längerer Zeit in Frage gestellt. Kritiker konstatieren dabei nicht nur, dass das Leitbild der HO-Rationalität zu einer methodologischen Engführung des wirtschafts- und sozialwissenschaftlichen Denkens geführt habe. Es habe vielmehr darüber hinaus in entscheidender Weise das Handeln realer Akteure beeinflusst und infolgedessen nicht unwesentlich zur Entstehung auch aktueller wirtschaftlicher Krisen beigetragen.
Die Beiträge des vorliegenden Bandes gehen zum einen der Frage nach, welche theoretischen und empirischen Unschärfen sich mit dem HO-Konzept ökonomischer Rationalität verbinden. Zum anderen wird betrachtet, welche disziplinären Optionen und Perspektiven für eine Revision des Rationalitätskonzepts innerhalb der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften verfügbar sind.
Gier als Tugend?
Rationalität und Irrationalität ökonomischen Handelns
Resozialisierung der ökonomischen Rationalität
Modelle in der Ökonomik
Handlungstheoretische Voraussetzungen der Nachhaltigkeitsforschung und der Homo oeconomicus
Die Resozialisierung der ökonomischen Rationalität mit Hilfe des neopragmatistischen Ansatzes von Hans Joas
Resozialisierung des Homo Oeconomicus im Funktionsbereich Compliance
Wie die Wirtschaftswissenschaften sich der Ethik entledigten
Weltklugheit statt ökonomischer Rationalität
Social Business und der Business Case der CSR
Gewinnmaximierung als marktwirtschaftlich legitimes unternehmerisches Ziel?
Wissenschaftsgeschichtliches gegen ein "Akteurskonzept des Homo oeconomicus (HO)"
Entpsychologisierung der Wirtschaftswissenschaften als Möglichkeit zur Resozialisierung der ökonomischen Rationalität
Der Preis von Scheindiskursen