Andreas Exenberger
24 Seiten · 5,32 EUR
(04. November 2008)
Aus der Einleitung der Herausgeber:
Der Beitrag von Andreas Exenberger widmet sich den längerfristigen Perspektiven des Zusammenhangs von Verteilungsgerechtigkeit und Globalisierung. Dabei steht die Beschreibung der Verteilungsrealitäten im Vordergrund. Ausgehend von einer gesellschaftlichen Typologie, in der gezeigt wird, wie archaische, hierarchisch-feudalistische und moderne Gesellschaften das Verteilungsproblem gelöst haben, ortet Exenberger in der mangelnden Entwicklungsorientierung bzw. in der fehlenden historischen Dimension, in der Theorielastigkeit, in der Fokussierung auf die sozialen Herausforderungen industrialisierter Gesellschaften und im Glauben an die Selbstregulierungskraft von Marktprozessen deutliche Schwächen in der Analyse von Verteilungsgerechtigkeit. Der Zeitbogen, in welchem der Zusammenhang von Verteilungsgerechtigkeit und Globalisierung beleuchtet wird, ist langfristig und umspannt die letzten 2000 Jahre, wobei der Schwerpunkt der empirischen Analyse in den letzten beiden Jahrhunderten liegt.
Die Analyse ergibt, dass die globale Ungleichheit in den letzten beiden Jahrhunderten gestiegen ist, dass die Ungleichheit vor allem auf die stärkere Spreizung zwischen den besonders hohen und den besonders niedrigen Einkommen zurückzuführen ist, und dass steigende Unterschiede zwischen den Staaten für die globalen Verteilungsungleichgewichte verantwortlich sind.