Aus der Einleitung der Hg.

Susanne Elsen untersucht die Bedeutung Sozialer Landwirtschaft für die ökosoziale Transformation am Beispiel von Entwicklungen in Italien. Hier haben sich schon seit mehreren Jahrzehnten insbesondere Sozialgenossenschaften als Träger Sozialer Landwirtschaft herausgebildet, die vorwiegend biologisch wirtschaften, demokratisch und kooperativ strukturiert sind und mit ihren gemeinwohlorientierten Wirtschaftsmodellen auch zur nachhaltigen regionalen Entwicklung beitragen. So können z.B. durch Direktvermarktung Produzierende und Konsumierende zusammengebracht werden oder ländliche Räume durch Mittagstische oder Tagespflegeangebote für Senior:innen profitieren. Als ein besonderes Handlungsfeld Sozialer Landwirtschaft im Süden Italiens erweist sich die Bewirtschaftung von ehemaligen Mafia-Gütern. An der „Schnittstelle zwischen sozialem Engagement und ökonomischem Handeln“ stehend verfügen gerade Sozialgenossenschaften über großes Potenzial – als „gesellschaftliche Problemlöser, Innovatoren, Korrektive und Gegenentwürfe zur reinen Kapitallogik“ und für die Etablierung neuer und vielfältiger Netzwerkstrukturen.