Felix Roth
27 Seiten · 6,21 EUR
(15. Januar 2008)
Aus der Einleitung:
In den letzten Jahren hat sich das Konzept des Sozialkapitals in der Volkswirtschaftslehre unter der JEL Klassifikation Z13 etabliert. Insbesondere die Weltbank hat dem Begriff Sozialkapital im Rahmen ihrer Programme zur Bekämpfung weltweiter Armut zum Durchbruch verholfen. So schreibt Ismail Serageldin in der Einleitung der 24 bändigen Reihe über Sozialkapital, dass „die traditionellen Faktoren von Land, physischem Kapital und Humankapital um Sozialkapital erweitert werden müssen“ und führt weiter aus, dass „Sozialkapital der Kitt ist, welcher Gesellschaften zusammenhält und es ohne ihn weder wirtschaftliches Wachstum noch Wohlstand geben könnte“ (Serageldin 1999: iii).
Aber nicht nur die Weltbank hat sich dem Paradigma des Sozialkapitals angenommen. So verknüpft die Organisation für Zusammenarbeit und wirtschaftliche Entwicklung (OECD) das Konzept des Sozialkapitals eng mit dem Paradigma des Humankapitals und sucht nach möglichen Interaktionseffekten zwischen sozialem Kapital, Humankapital und gesellschaftlichen Wohlstand, bzw. wirtschaftlichem Wachstum (OECD 2001). Selbst die Europäische Union, wenn sie sich auch nicht explizit des Paradigmas des sozialen Kapitals bedient, bekräftigt in ihrer Lissabon Strategie, dass neben Wachstum und Arbeitsplätzen dem Anstieg der sozialen Kohäsion innerhalb der Europäischen Gemeinschaft besondere Aufmerksamkeit eingeräumt werden muss.
geb. 1976, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Center for European Policy Studies in Brüssel und forscht dort im Rahmen von FP7 Projekten der Europäischen Kommission. Studium der Soziologie, Volkswirtschaftslehre und Europarecht an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Université de Nancy, Frankreich. 2003 Diplom in Soziologe an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 2007 Promotion in Volkswirtschaftslehre an der Georg-August-Universität Göttingen. Während seines Dissertationsprojektes war er wissenschaftlicher Mitarbeiter im Graduiertenkolleg Die Zukunft des Europäischen Sozialmodells der Universität Göttingen und Gastwissenschaftler an der London School of Economics and Political Science.