Aus dem ersten Kapitel:

Gegenwärtig wandelt sich Arbeit rasch. Dies gilt für die Arbeitsorganisation und -aufgaben, Qualifikationsanforderungen wie für die rechtliche und soziale Absicherung der Beschäftigung. Und: Auch die Struktur der Beschäftigung verändert sich. Tätigkeiten werden automatisiert, zugleich entstehen neue, teilweise prekäre Arbeitsverhältnisse. Das ist Anlass für deutsche Gewerkschaften, intensiv über strategische Neuorientierungen zu debattieren. Vorschläge für eine Reform der Gewerkschaftsarbeit reichen von einer Stärkung der betrieblichen Mitbestimmung bis hin zu einer Verlagerung gewerkschaftlichen Handelns in den öffentlichen Raum. Letzteres wird schon länger gefordert: Gewerkschaften sollten stärker für die Rechte von Arbeitskräften eintreten, die gewerkschaftlich nicht organisiert sind, ebenso wie für die Interessen von Menschen jenseits der Erwerbsarbeit; also beispielsweise für das Interesse an Anerkennung und demokratischer Teilhabe in der Gesellschaft. Stärker als bisher sollten Gewerkschaften über Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft aufklären, Hintergründe erläutern und überzeugende Lösungen anbieten. (...)

Damit die Mitbestimmung weiterhin ein starkes Machtzentrum bleibt und die gewerkschaftliche Arbeit trägt, muss sie umfassend modernisiert werden. Anlass ist die digitale Transformation.