Aus der Einleitung der Herausgeber:

Der Beitrag von Bernhard Lageman fragt nach der Bedeutung der Netzwerkbildung für die Entwicklung der Unternehmenslandschaft in Deutschland. Hybride Organisationsformen, die auf einem Kontinuum zwischen den polaren Koordinationsformen Markt und Hierarchie (Unternehmen) angesiedelt sind, gewinnen, so eine in Forschung und Politik weit verbreitete Auffassung, in der Wirtschaft der entwickelten Industrieländer zunehmend an Bedeutung. Im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen hierbei die in der deutschen Mittelstandsförderung in jüngster Zeit vielfach favorisierten „Unternehmensnetzwerke“, d.h. temporäre oder dauerhafte Verbünde insbesondere kleiner und mittlerer Unternehmen, die durch ihr Zusammenwirken die Flexibilität des unbürokratischen Einzelkämpfers mit den ansonsten vielfach nur Großunternehmen zugänglichen economies of scale and scope kombinieren. Networking als zwischen Markt und Hierarchie angesiedelter Koordinationsmechanismus hat, so der Autor, die Entwicklung der Industriewirtschaften seit ihren Anfängen begleitet und in unterschiedlichen Volkswirtschaften und Branchen jeweils spezifische Ausprägungen gefunden. Die neuen IuK-Technologien schaffen allerdings eine qualitativ ungleich bessere kommunikationstechnische Basis für derartige Netzwerke. Unternehmensnetzwerke, die von den neuen Medien profitieren, so der Befund des Autors, haben inzwischen tatsächlich in vielen Sektoren der deutschen Wirtschaft weite Verbreitung gefunden.