Birger P. Priddat
45 Seiten · 6,19 EUR
(21. März 2013)
Aus der Einleitung:
Wir behaupten, dass wir uns im Zeitalter der Dienstleistungs- und der Wissensgesellschaft befänden. Aber die Industrie ist nicht verschwunden, wie überhaupt die materielle Produktion das Fundament der Informationsgesellschaft bleibt. Die Formen der Industrie wandeln sich; ihre technosystemgestützte Produktivität kommt ohne die großen Arbeitermassen des 19. und 20. Jahrhunderts aus. Die moderne Industrie ist smart und kapitalintensiv. In ihrer gesteigerten, aber invisibel gewordenen Produktivität wird sie erst als Grenzfläche zur Ökologie gesellschaftlich wieder sichtbar und arbeitet, politisch aufgefordert, ihre Belastungen der Natur ab. Im Kontrast zu ihrer ungehemmten Ressourcenverwendung im 19. und 20. Jahrhundert wandelt sie sich zu einem intelligenten ökologischen Operator: Das zumindest ist ihre gesellschaftliche Option. Doch bedeutsamer ist ihre kulturelle Funktion: die Durchdringung der Gesellschaft mit smart technologies.
ist Seniorprofessor für Wirtschaft und Philosophie an der Universität Witten/Herdecke und an der Zeppelin Universität Friedrichshafen. Forschungsgebiete: Wirtschaftsphilosophie, Institutionenökonomie, Theoriegeschichte der Ökonomie, digitale Ökonomie.
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