Horst Gischer
11 Seiten · 3,77 EUR
(11. März 2019)
Johannes Schmidt und Horst Gischer widmen sich in ihren jeweiligen Beiträgen „Streit ums Geld – und ein Versuch der Klärung. Zur Debatte um die Geldschöpfungsfähigkeit des Bankensystems“ sowie „Vom Geld zum Kredit – und zurück“ der Kontroverse zur Geldschöpfung durch das Bankensystem. Dabei geht es insbesondere um die Frage, ob Geschäftsbanken vor einer Kreditvergabe über Zentralbankgeld bzw. Spareinlagen verfügen müssen oder nicht. Während Schmidt dies verneint und sich damit auch gegen die Theorie des Geldschöpfungsmultiplikators wendet, besteht Gischer darauf, dass die Voraussetzung der Kreditschöpfung das Vorhandensein von Überschussreserven sei. Einigkeit besteht dagegen darin, dass Spareinlagen keine Quelle der Geldschöpfung sind.
Es ist müßig, an dieser Stelle auf die spätestens mit den zur damaligen Zeit nachgerade revolutionären Ideen John Maynard Keynes’ einsetzende Diskussion über die realwirtschaftliche Bedeutung des Geldes näher einzugehen. Bis in die Gegenwart besteht auch weiterhin ein sichtbarer Dissens zwischen den (theoretischen) Lagern, wenngleich die jüngste internationale Finanzkrise die Position der „Money matters“-Fraktion erkennbar gestärkt hat. Aber selbst auf der vorgelagerten Ebene der Klärung des Geldbegriffs einerseits sowie der Analyse der quantitativen Beeinflussbarkeit monetärer Aggregate andererseits streiten sich regelmäßig die Geister. Die folgenden Ausführungen greifen exemplarisch zwei Aspekte auf, mit denen sich der diese Schrift gewidmete Jubilar wiederholt beschäftigt hat, von dessen Erkenntnissen der Autor dieses Beitrages ebenso profitiert hat wie von den zahlreichen gemeinsamen Disputen – auch wenn, oder gerade weil, in Details immer noch keine vollständige Einigkeit erzielt werden konnte. Das lässt den Verfasser (zumindest) auf weitere inspirierende Debatten hoffen.
ist Professor für Monetäre Ökonomie und öffentlich-rechtliche Finanzwirtschaft an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Horst Gischer war Visting Professor an der Macquarie University Sydney im Jahr 2001, seine Forschungsinteressen liegen in der theoretischen und empirischen Analyse von institutionellen Finanzmärkten sowie der empirischen Industrieökonomik.
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