Ullrich Heilemann
26 Seiten · 4,97 EUR
(23. Juni 2017)
Aus der Einleitung:
Die Finanz- und Wirtschaftskrise 2007 ff. – die Große Rezession – war die schwerste Krise der Nachkriegszeit. Auch heute, neun Jahre nach ihrem Ausbruch, haben eine Reihe von Ländern noch nicht ihr Niveau von vor der Krise erreicht. Wie üblich, hat die Krise viele Fragen aufgeworfen (wie ebenfalls üblich, fallen die Antworten unterschiedlich aus, aber auch die Ursachen der Weltwirtschaftskrise und die richtigen Reaktionen darauf sind ja nach mehr als 80 Jahren noch strittig). Die aus handlungsorientierter Sicht wie aus der Fachperspektive wichtige Frage – Warum wurde die Krise nicht früher erkannt? – wurde zwar häufig in der Öffentlichkeit, jedoch selten im Fach gestellt und zu beantworten gesucht.
Das erstaunt. Schließlich hat in den letzten Jahrzehnten das Interesse an der Treffsicherheit gesamtwirtschaftlicher Prognosen beträchtlich zugenommen, wenn auch nicht bei den Prognostikern selbst, die noch immer nicht gerne zurückblicken. Ein Großteil des externen Interesses an der Treffsicherheit ist allerdings methodischer Natur und stellt fast ausschließlich auf langjährige Durchschnittsfehler ab. Fallweise, situative und erst recht krisenbezogene Analysen sind hingegen selten geworden, obwohl ihren Ergebnissen eine zentrale Rolle bei der Beurteilung der Effektivität und vor allem der Effizienz der Krisenpolitik zukommt.
Professor für Volkswirtschaftslehre am Institut für Empirische Wirtschaftsforschung der Universität Leipzig sowie am Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie. Er war bis 2003 Vizepräsident des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen, (inzwischen umbenannt in RWI-Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung).
[weitere Titel]