Aus der Einleitung:

ich möchte sehr herzlich danken für die Ehrung, die mir heute zuteil geworden ist. Ich danke auch sehr herzlich für die Laudatio meines Freundes Hans Nutzinger, und ich danke den drei Herren, die sich bereit gefunden haben, sich mit Vorträgen an dieser Feier zu beteiligen. Vielleicht ist es nützlich, meinen Dank dadurch abzustatten, daß ich auf eine Problematik eingehe, die für die Ökonomie als Sozialwissenschaft von zentraler Bedeutung ist, nämlich auf die Problematik der sozialen Ordnung. Ich bin allerdings genötigt, dabei einen Umweg einzuschlagen, weil ich den Eindruck habe, daß Probleme dieser Art nicht ohne philosophische Betrachtungen zu lösen sind. Und tatsächlich pflegen auch diejenigen Ökonomen, die Beiträge zur Lösung solcher Probleme anbieten, entweder Ausflüge in die Philosophie zu machen oder aber zumindest implizit mit philosophischen Voraussetzungen zu operieren. Schließlich wurde ja die politische Ökonomie noch im 18. Jahrhundert als Teil der Moralphilosophie angesehen.

Schon in meiner von Hans Nutzinger erwähnten Dissertation habe ich bestimmte Aspekte der Ordnungsproblematik behandelt. Der zweite Teil meiner Arbeit ist dann zwei Jahre später in etwas veränderter Form erschienen. Ihr erster Teil, der die philosophische Grundlegung meiner ökonomischen Analyse enthält, wurde aber bisher zu meinem Glück nicht veröffentlicht. Um Ihnen deutlich zu machen, auf welche Abwege man geraten kann, wenn man den Formulierungen berühmter Philosophen auf den Leim geht, möchte ich in aller Kürze darauf eingehen.