"Wirtschaftswissenschaftliche Nachhaltigkeitsforschung" · Band 1
323 Seiten
34,80 EUR
(inklusive MwSt. und Versand)
ISBN 978-3-89518-601-1
(Juli 2007)
Vor dem Hintergrund der begrenzten Ölvorkommen und des Klimawandels stellen sich einschneidende Fragen für die modernen Industriegesellschaften im 21. Jahrhundert: Was ist nachhaltiger Konsum? Wer ist dafür verantwortlich? Welche Rolle spielt die Verbraucherpolitik?
Die Autoren des vorliegenden Buches liefern Antworten auf diese Fragen. Dabei differenzieren sie zwischen nachhaltigem Konsum im weiteren Sinne und im engeren Sinne, der grundsätzlich global verallgemeinerbar wäre. Davon ausgehend untersuchen sie nachhaltigen Konsum in den Bedarfsfeldern Ernähren, Wohnen und Mobilität.
Die empirischen Ergebnisse der qualitativen und quantitativen Studien zeigen, dass der Konsument nicht alleine für nachhaltigen Konsum verantwortlich gemacht werden kann. Auf der Grundlage dieser Erkenntnisse wird eine neue Konzeption polyzentrischer Verbraucherpolitik entwickelt, die auf den Schultern mehrerer Akteure verteilt ist. Neben dem Staat werden auch Konsumenten, Verbände, Unternehmen und Medien als verbraucherpolitische Akteure verstanden.
"Politiker werden nicht müde, für einen gesteigerten Konsum zu plädieren. Ihr Argument: Damit könne die Wirtschaft angekurbelt, die Arbeitslosigkeit abgebaut werden. Umweltverbände hingegen setzen sich für weniger Verbrauch ein, weil dadurch die begrenzten Ressourcen geschont werden. Angesichts der Knappheit dieser Ressourcen und des Klimawandels müssen sich die Industrieländer mit den Fragen beschäftigen: Was ist nachhaltiger Konsum? Wer ist dafür verantwortlich? Welche Rolle spielt dabei die Verbraucherpolitik?
Darauf versuchen die Autorinnen Antworten zu geben. Im Rahmen des Verbundforschungsprojekts "Nachhaltiger Konsum und Verbraucherpolitik im 21. Jahrhundert" an der TU München untersuchten sie dafür das Verbraucherverhalten in puncto Ernährung, beim Wohnen und bei der Fortbewegung. Kaufen diejenigen auch tatsächlich im Bioladen ein, die im Fragebogen angeben, dass sie Ökoprodukte gut finden? Wer fährt mit dem Fahrrad zur Arbeit, wer achtet auf vernünftiges Heizen in den eigenen vier Wänden?
Die Verfasser, überwiegend Wirtschaftswissenschaftler, plädieren für eine neue Verbraucherpolitik, die verschiedene Akteure zur Verantwortung zieht. Denn, so ihr Fazit, König Kunde kann nicht allein für nachhaltigen Konsum (oder den Verzicht darauf) in die Pflicht genommen werden. Hier sind auch der Staat, Unternehmen, Verbände und die Medien gefragt.
Die Verbraucherpolitik steht im Mittelpunkt der Betrachtung, weil ohne sie nachhaltiger Konsum keine Chance hat. Von Anfang an war die geteilte Verantwortung für nachhaltigen Konsum Leitidee der Forscherinnen. Genau dies verbirgt sich auch hinter dem sperrigen Begriff "polyzentrische Verbraucherpolitik". Die empirischen Untersuchungen ergaben allerdings kein einheitliches Bild. Wie die WissenschaftlerInnen feststellten, lassen sich "Otto Normalverbraucher" oder "König Kunde" nicht über einen Kamm scheren, sondern sind äußerst heterogen. Es gibt nicht "die Verbrauchergruppe", die sich nachhaltig verhält. Ebenso wenig existiert "die Politik" oder "die Wirtschaft", die sich nachhaltigem Konsum verpflichtet oder widersetzt. Allerdings haben die AutorInnen bei allen Akteuren eine Kerngruppe ausgemacht, die sich mit nachhaltigem Konsum auseinandersetzt und sich entsprechend verhält. Zum Beispiel können Verbraucherinnen im Kleinen etwas bewegen, indem sie Produkte aus fairem Handel kaufen oder ihre Plastiktüte wiederverwenden.
Der Nachhaltigkeitsbegriff, wie wir ihn kennen, geht auf den Umweltgipfel von Rio de Janeiro 1992 zurück. Dort kam man zu dem Schluss, dass nicht-nachhaltige Konsum- und Produktionsweisen die Hauptursache für globale Umweltprobleme seien. Deshalb sollten alle Länder, voran die Industriestaaten, nachhaltige Konsummuster fördern. Von Anfang an galt also Konsum als zentraler Ansatzpunkt für eine nachhaltige Entwicklung. Wir Verbraucherinnen haben es in der Hand: Laden wir nachhaltig hergestellte Produkte in unseren Einkaufskorb, verschwenden wir keine Ressourcen. Dann darf es gern auch mal etwas mehr sein."
Köln, 14.04.2008: Vor dem Hintergrund der begrenzten Ölvorkommen und des Klimawandels stellen sich einschneidende Fragen für die modernen Industriegesellschaften im 21. Jahrhundert: Was ist nachhaltiger Konsum? Wer ist dafür verantwortlich? Welche Rolle spielt die Verbraucherpolitik? Diese Fragen will das hier vorgestellte Buch beantworten.
Das Buch liefert nicht nur Antworten auf diese aktuellen und zugleich brisanten Fragen, sondern beinhaltet darüber hinaus die zentralen Ergebnisse des zweijährigen Verbundforschungsprojektes "Nachhaltiger Konsum und Verbraucherpolitik im 21. Jahrhundert". In insgesamt zehn Beiträgen wird deutlich, ass für die Realisierung des nachhaltigen Konsums nicht der Verbraucher alleine verantwortlich gemacht werden kann. Es ist vielmehr eine geteilte Verantwortung zwischen Begriff aus der Ökologie. Konsumenten, Staat, Unternehmen, Verbänden und Medien.
Geteilte Verantwortung für nachhaltigen Konsum aus Sicht von Lebensmittelherstellern
Nachhaltigkeitssegmente in den Bedarfsfeldern Ernährung, Wohnen und Mobilität
Staatliche Verbraucherpolitik
Nachhaltiger Konsum aus Sicht der Verbraucher
Key Points nachhaltigen Konsums
Ratgeber als Wegweiser zu nachhaltigem Konsum
Nachhaltiger Konsum, geteilte Verantwortung und Verbraucherpolitik: Grundlagen
Geteilte Verantwortung für nachhaltigen Konsum: Grundzüge einer polyzentrischen Verbraucherpolitik
Geteilte Verantwortung für nachhaltigen Konsum aus Sicht von Verbänden